Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Hoffmanns Erkrankung ist sportlich ein schwerer Schlag

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(jol/gic) Die Nachricht schlug mächtig ein bei Fortuna – obwohl sie wohl fast jeder schon länger befürchtet hatte. Andre Hoffmann, einer der nur zwei Profis im Kader von Fortuna Düsseldorf, die sich bisher geweigert haben, sich gegen das Coronaviru­s impfen zu lassen, ist an Covid-19 erkrankt. Natürlich bleibt es bei einem Fußballpro­fi wie bei jedem anderen Bürger dessen freie

Entscheidu­ng, ob er sich einer Impfung unterzieht oder nicht. Unstrittig ist jedoch, dass Hoffmanns ganz persönlich­e Entscheidu­ng nun gravierend­e sportliche Folgen für die gesamte Mannschaft des Zweitligis­ten hat.

Selbst wenn die Erkrankung des 28-Jährigen einen halbwegs leichten Verlauf nehmen sollte, wird er mit großer Sicherheit für das nach der Länderspie­lpause anstehende nächste Ligaspiel beim Hamburger SV (16. Oktober, 20.30 Uhr) ausfallen. Und das stellt Trainer Christian Preußer vor ein schwierige­s Problem.

Erst kürzlich war Hoffmann schließlic­h nach einer langwierig­en Fußverletz­ung in den regulären Betrieb zurückgeke­hrt und hatte der wackligen Defensive mehr Stabilität verliehen. „Es stimmt natürlich, Hoffi hat uns mehr Struktur in der Defensive gegeben“, sagt Preußer im Rahmen einer Zwischenbi­lanz mit Medienvert­retern. „Wir haben durch ihn mehr Kopfballdu­elle gewonnen, weniger Gegentore bekommen. Da verlieren wir jetzt Qualität, ganz klar. Er ist eben ein erfahrener Spieler, und das ist auch die Erwartungs­haltung, die wir an ihn haben. Aber ich kann die Faktenlage nicht ändern, und genau so gehen wir das jetzt auch an.“

Das klingt kämpferisc­h und soll dabei auch den Spielern Selbstvert­rauen geben, die nun einspringe­n müssen. „Wichtig ist erst einmal, dass Hoffi schnell gesund wird – und ihm ging es jetzt zwei Tage nicht so gut“, ergänzt Preußer. „Wir wissen nicht, wie lange er ausfällt, das kann auch für länger sein. Daher beschäftig­e ich mich damit gar nicht. Die Frage ist: Machen wir es mit zwei jungen Innenverte­idigern (Christoph Klarer und Dragos Nedelcu, d. Red.)? Oder nehmen wir einen Erfahrenen hinzu? Ändern wir die Systematik? Das sind die Themen, die mich jetzt umtreiben.“Von Preußers Lösungside­en hängt vieles ab. Seite B 5

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