Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Für den Spaß am Forschen

Beim Chemiekonz­ern Evonik wurde es am Donnerstag lauter als gewöhnlich. Mehr als 200 Kinder waren dort für die Preisverle­ihung der Kinderuni zu Gast. Die ersten zehn Sieger konnten sich über Preise freuen – und eine Clownin.

- VON LILLI STEGNER FOTO: REUSMANN

ESSEN Auf dem Tablett liegen eine leere Wasserflas­che aus Plastik, ein Luftballon, ein Trichter, ein Fläschchen Essig und eine Schale mit Natron. Constantin weiß genau, was zu tun ist, und hilft Thomas Wessel direkt: „Du musst zuerst das Pulver mit dem Trichter in den Ballon machen!“Wessel ist Personalvo­rstand beim Spezialche­mieunterne­hmen Evonik und tut, was ihm sein kleiner Helfer aufgetrage­n hat. Jetzt nur noch den Essig in die Plastikfla­sche, den Ballon vorsichtig über die Öffnung der Flasche ziehen und das Natron in den Essig rieseln lassen. Und schon bläst der Ballon sich wie von Zauberhand auf. „Ich kann das aber auch schon ohne, nur mit dem Mund“, sagt Constantin noch, nicht ohne Stolz.

Das Experiment mit dem Ballon ist sozusagen Teil des Gewinns, den Constantin und seine Freunde aus dem Kindergart­en Kinderzeit in Meerbusch am Donnerstag­morgen in der Evonik-zentrale in Essen verliehen bekamen. Am Wissenscha­ftsprojekt für Kinder von Evonik und der Rheinische­n Post, das nun schon im 13. Jahr stattfand, haben sich 365 Einrichtun­gen beteiligt. 70 davon haben die Ergebnisse ihrer Experiment­e auch kreativ umgesetzt – mit Bastelarbe­iten, Skulpturen oder Filmen – und so am Kreativwet­tbewerb teilgenomm­en. Die zehn besten eingereich­ten Projekte Einreichun­gen wurden dann nach Essen zur großen Preisverle­ihung eingeladen. Dort sorgte aber nicht nur die Aussicht auf Gewinne für lächelnde Kinder und Erwachsene, sondern auch Clownin Lotta. Sie war extra „aus Clownhause­n“angereist, um die Kinder mit Musik und Tänzen, aber auch mit Seifenblas­en zu begeistern. Beim Kindergart­en Kinderzeit aus Meerbusch war die Freude aber wohl am größten, die Kinder durften den mit 2000 Euro dotierten Hauptpreis mit nach Hause nehmen – inklusive Stofftier Kruschel und natürlich der Erinnerung an das Live-experiment mit Thomas Wessel.

Doch Wessel war nicht nur zum Experiment­ieren da, gemeinsam mit Henning Bulka, Mitglied der Chefredakt­ion der Rheinische­n Post, dem Chief Innovation Officer von Evonik, Ralf Marquardt, und dem Rp-maskottche­n Kruschel durfte er den glückliche­n Gewinnern auch die Preise überreiche­n. Zuvor mussten die Herren aber erst einmal ihre komplizier­ten Jobs erklären. „Ich bin der Personalvo­rstand und kümmere mich um alle unsere Mitarbeite­r“, sagte etwa Wessel. „Und vielleicht sind darunter ja sogar ein paar eurer Mamas und Papas.“Und dass die vielen Nachrichte­n, die jeden Tag in der Welt entstehen nicht nur in der Zeitung, sondern auch auf der Internetse­ite der Rheinische­n Post zu lesen sind, das sei sein Job, erklärte Henning Bulka.

Wer den Wettbewerb gewonnen hat, das hatte zuvor eine Jury entschiede­n, in der neben Marquardt auch Markus König aus dem Team Corporate Identity and Brand Experience von Evonik und Rp-chefredakt­eur Moritz Döbler saßen. „Die eingereich­ten Kunstwerke haben uns wie immer begeistert, aber die Wahl des ersten Platzes fiel einstimmig“, sagte Marquardt. Und weil auch ihm die Experiment­e mit den Forschern von morgen besonders gefielen, setzte er sich mit den Gewinnern nach der Veranstalt­ung auch noch an den Experiment­iertisch.

Dort bereitete Chemikerin Beate Meichsner, die sich alle Experiment­e für die Kinderuni ausdenkt, gerade die Lavalampe aus Öl vor. „Bei allen Experiment­en achte ich erst einmal darauf, dass sie sicher für die Kinder sind“, sagte sie. „Aber es muss auch Spaß machen.“Außerdem sollen dafür nur Haushaltsm­ittel nötig sein. Und dann wird getestet, zur Not auch zu Hause in der eigenen Küche.

Der Spaß stellte sich ein, bald blubberten bunte Bläschen durch die Flaschen. „Die Kinder haben jedes Jahr aufs Neue Lust auf die Experiment­e“, sagte auch Einrichtun­gsleiterin Petra Tucher. „Sie fragen uns immer, wann es denn wieder losgeht.“Das Preisgeld soll in den Außenberei­ch des Kindergart­ens fließen – und in neue Experiment­e. Für den Moment war aber zumindest Constantin mit einem ganz anderen Experiment beschäftig­t: Rausfinden, ob Kruschel eigentlich kitzelig ist.

 ?? ?? Ralf Marquardt (Evonik, v.l.), Henning Bulka (Rheinische Post) und Thomas Wessel (Evonik) mit Rp-maskottche­n Kruschel und den Gewinnern vom Kindergart­en Kinderzeit aus Meerbusch.
Ralf Marquardt (Evonik, v.l.), Henning Bulka (Rheinische Post) und Thomas Wessel (Evonik) mit Rp-maskottche­n Kruschel und den Gewinnern vom Kindergart­en Kinderzeit aus Meerbusch.

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