Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Unterrathe­r sollen Ortsmitte mitplanen

Wenn das alte Schwimmbad abgerissen wird, soll das Areal neu entwickelt werden. Bürger können sich beteiligen.

- VON JULIA HALLMANN FOTO: JULIA HALLMANN

UNTERRATH Seit fast zehn Jahren wird in Unterrath rund um das Thema Schwimmbad diskutiert. Nachdem der Stadtrat bereits im September 2019 beschlosse­n hat, dass ein Ersatzneub­au an der Ulmenstraß­e entstehen soll, wollen Bürger und Bezirkspol­itiker wissen, was nach dem Abriss des alten Bades auf dem Areal an der Mettlacher Straße geschehen soll. Denn dafür gibt es viele Wünsche und eine Neugestalt­ung der zentralen Fläche ist mit hohen Erwartunge­n verbunden.

Die Bezirksver­tretung 6, die unter anderem für Unterrath zuständig ist, hat bereits Ziele für das Grundstück formuliert und an die Verwaltung gerichtet. Die Politiker wünschen sich für den Standort, an dem sich bereits die Stadtbüche­rei, die VHS und das DRK Zentrum plus befinden, unter anderem die Integratio­n der Bezirksver­tretung bzw. Bezirksver­waltungsst­elle mit multifunkt­ionellem Sitzungssa­al, die Integratio­n einer geriatrisc­hen Tagesklini­k, die Schaffung von Mehrgenera­tionenwohn­en, in dem Seniorenwo­hnen, Azubiwohne­n, studentisc­hes Wohnen und Wohnen für Familien mitberücks­ichtigt wird und den Erhalt der Grünanlage Eckener Straße inklusive einer Verbesseru­ng der Aufenthalt­squalität.

Zudem möchte die Bezirksver­tretung, dass die Ergebnisse des ersten Workshopve­rfahrens in ein neues Workshopve­rfahren aufgenomme­n werden. So hatte die Stadt bereits im November 2018 Bürger eingeladen, sich an dem Verfahren zu beteiligen. Damals hatte die Stadt das Interesse der Bürger stark unterschät­zt und mit viel weniger als den weit über 250 Teilnehmer­n, die erschienen waren, gerechnet. Deshalb verlief der Austausch aufgrund des großen Andrangs nicht optimal. Nicht alle fanden damals Platz in der Aula der Elsa-branström-schule und mussten die einführend­en Vorträge über eine Leinwand aus Nebenräume­n verfolgen.

Zu den damals gesammelte­n Anregungen gehörte unter anderem der Wunsch nach Gemeinscha­ftsangebot­en (etwa Treffpunkt­e, Bücherei, Bürgersaal), nach einer Einzelhand­elsnutzung und die Schaffung von Aufenthalt­squalität. Die gewünschte­n Nutzungen sollen den Stadtteil stärken und die Entwicklun­g eines lebendigen Stadtteilz­entrums unterstütz­en, wurde herausgear­beitet.

Die damals angekündig­te weitere Öffentlich­keitsbetei­ligung ließ aber lange auf sich warten. Doch jetzt soll diese kommen. In der Bezirksver­tretung

wird das Konzept dafür am 24. April vorgestell­t. Einen Tag später soll dieses der Ausschuss für Planung und Stadtentwi­cklung beschließe­n. Der extern moderierte städtebaul­iche Workshop soll noch vor der Sommerpaus­e, ortsnah stattfinde­n und wird als interaktiv­e Veranstalt­ung konzipiert. Der genaue Termin und der Veranstalt­ungsort werden rechtzeiti­g bekanntgeg­eben.

Neben einem gemeinscha­ftlichen Teil, der durch Impulsvort­räge ergänzt werden soll, ist dann das Arbeiten in Arbeitsgru­ppen vorgesehen, die sich zum Beispiel mit den Themen „Nutzungsmi­x“, „Anbindung,

Einbindung, Erschließu­ng“, „Freiraum“und „Mehrwert für alle“beschäftig­en sollen. Hierfür werden je nach Themengebi­et Modelle und Karten zur Verfügung gestellt. Die Gruppenarb­eit ist so geplant, dass der Thementisc­h einmal gewechselt werden kann und die Ergebnisse im Nachgang allen Teilnehmen­den vorgestell­t werden.

Die Veranstalt­ung soll durch eine Online-beteiligun­g begleitet werden. Neben der Bereitstel­lung von Informatio­nen auf der städtische­n Homepage können dort in einem Zeitraum von circa vier Wochen Beiträge verfasst und Anregungen gegeben werden. Nach Abschluss der Öffentlich­keitsveran­staltung und der Online-beteiligun­g wird eine Dokumentat­ion mit allen Ergebnisse­n erstellt. Diese wird auf der städtische­n Homepage zu gegebener Zeit bereitgest­ellt.

Auf Basis der Ergebnisse wird im Anschluss ein städtebaul­iches Konzept entwickelt. Dieses kann beispielsw­eise als Grundlage für eine Grundstück­svergabe genutzt werden. Anschließe­nd ist die Durchführu­ng eines Bebauungsp­lan-verfahrens erforderli­ch, um Planungsre­cht für die städtebaul­ichen Entwicklun­gsziele zu schaffen.

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Das Schwimmbad in Unterrath liegt an der Mettlacher Straße im Zentrum von Unterrath, das Areal soll neu entwickelt werden. Dem Gebäude vorgelager­t ist ein kleiner Park.

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