Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Unterrather sollen Ortsmitte mitplanen
Wenn das alte Schwimmbad abgerissen wird, soll das Areal neu entwickelt werden. Bürger können sich beteiligen.
UNTERRATH Seit fast zehn Jahren wird in Unterrath rund um das Thema Schwimmbad diskutiert. Nachdem der Stadtrat bereits im September 2019 beschlossen hat, dass ein Ersatzneubau an der Ulmenstraße entstehen soll, wollen Bürger und Bezirkspolitiker wissen, was nach dem Abriss des alten Bades auf dem Areal an der Mettlacher Straße geschehen soll. Denn dafür gibt es viele Wünsche und eine Neugestaltung der zentralen Fläche ist mit hohen Erwartungen verbunden.
Die Bezirksvertretung 6, die unter anderem für Unterrath zuständig ist, hat bereits Ziele für das Grundstück formuliert und an die Verwaltung gerichtet. Die Politiker wünschen sich für den Standort, an dem sich bereits die Stadtbücherei, die VHS und das DRK Zentrum plus befinden, unter anderem die Integration der Bezirksvertretung bzw. Bezirksverwaltungsstelle mit multifunktionellem Sitzungssaal, die Integration einer geriatrischen Tagesklinik, die Schaffung von Mehrgenerationenwohnen, in dem Seniorenwohnen, Azubiwohnen, studentisches Wohnen und Wohnen für Familien mitberücksichtigt wird und den Erhalt der Grünanlage Eckener Straße inklusive einer Verbesserung der Aufenthaltsqualität.
Zudem möchte die Bezirksvertretung, dass die Ergebnisse des ersten Workshopverfahrens in ein neues Workshopverfahren aufgenommen werden. So hatte die Stadt bereits im November 2018 Bürger eingeladen, sich an dem Verfahren zu beteiligen. Damals hatte die Stadt das Interesse der Bürger stark unterschätzt und mit viel weniger als den weit über 250 Teilnehmern, die erschienen waren, gerechnet. Deshalb verlief der Austausch aufgrund des großen Andrangs nicht optimal. Nicht alle fanden damals Platz in der Aula der Elsa-branström-schule und mussten die einführenden Vorträge über eine Leinwand aus Nebenräumen verfolgen.
Zu den damals gesammelten Anregungen gehörte unter anderem der Wunsch nach Gemeinschaftsangeboten (etwa Treffpunkte, Bücherei, Bürgersaal), nach einer Einzelhandelsnutzung und die Schaffung von Aufenthaltsqualität. Die gewünschten Nutzungen sollen den Stadtteil stärken und die Entwicklung eines lebendigen Stadtteilzentrums unterstützen, wurde herausgearbeitet.
Die damals angekündigte weitere Öffentlichkeitsbeteiligung ließ aber lange auf sich warten. Doch jetzt soll diese kommen. In der Bezirksvertretung
wird das Konzept dafür am 24. April vorgestellt. Einen Tag später soll dieses der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung beschließen. Der extern moderierte städtebauliche Workshop soll noch vor der Sommerpause, ortsnah stattfinden und wird als interaktive Veranstaltung konzipiert. Der genaue Termin und der Veranstaltungsort werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Neben einem gemeinschaftlichen Teil, der durch Impulsvorträge ergänzt werden soll, ist dann das Arbeiten in Arbeitsgruppen vorgesehen, die sich zum Beispiel mit den Themen „Nutzungsmix“, „Anbindung,
Einbindung, Erschließung“, „Freiraum“und „Mehrwert für alle“beschäftigen sollen. Hierfür werden je nach Themengebiet Modelle und Karten zur Verfügung gestellt. Die Gruppenarbeit ist so geplant, dass der Thementisch einmal gewechselt werden kann und die Ergebnisse im Nachgang allen Teilnehmenden vorgestellt werden.
Die Veranstaltung soll durch eine Online-beteiligung begleitet werden. Neben der Bereitstellung von Informationen auf der städtischen Homepage können dort in einem Zeitraum von circa vier Wochen Beiträge verfasst und Anregungen gegeben werden. Nach Abschluss der Öffentlichkeitsveranstaltung und der Online-beteiligung wird eine Dokumentation mit allen Ergebnissen erstellt. Diese wird auf der städtischen Homepage zu gegebener Zeit bereitgestellt.
Auf Basis der Ergebnisse wird im Anschluss ein städtebauliches Konzept entwickelt. Dieses kann beispielsweise als Grundlage für eine Grundstücksvergabe genutzt werden. Anschließend ist die Durchführung eines Bebauungsplan-verfahrens erforderlich, um Planungsrecht für die städtebaulichen Entwicklungsziele zu schaffen.