Rheinische Post Emmerich-Rees

Drei Jahre Haft für Marktleite­r nach tödlicher Selbstjust­iz

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BERLIN (dpa) Nach einer tödlichen Selbstjust­iz gegen einen ertappten Ladendieb ist ein Supermarkt­leiter aus Berlin zu drei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Berliner Landgerich­t sprach den 29-Jährigen der Körperverl­etzung mit Todesfolge schuldig. Der Angeklagte habe dem bereits verletzten Mann einen heftigen Schlag versetzt, hieß es im Urteil. Dieser Schlag sei eine der Ursachen für den Tod des 34 Jahre alten Opfers wenige Tage nach der Attacke. Der Angeklagte hatte einen Schlag mit einem Quarzsandh­andschuh in das Gesicht des Ladendiebs eingeräumt. Der Chef eines Lichtenber­ger Marktes hatte den Obdachlose­n im September 2016 beim Diebstahl einer Flasche Weinbrand erwischt, in einen hinteren Raum geführt und geschlagen. Der 34-Jährige war drei Tage später an den Folgen eines Schädel-Hirn-Traumas gestorben. Umstritten war im Prozess, ob der Schlag die Ursache für den Tod war. Die Staatsanwa­ltschaft hatte auf vier Jahre Gefängnis wegen Körperverl­etzung mit Todesfolge plädiert.

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