Bäume: Rees will keine Satzung und kein Kataster
Für die Verkehrssicherungspflicht reiche die geführte Bestandsliste aus, sagt die Stadtverwaltung.
REES (rey) Viele Kommunen haben sie: eine Baumsatzung. Etwa Emmerich, auch Kleve. „In Rees haben wir keine“, sagt Bürgermeister Christoph Gerwers. Sie sei auch kein Thema gewesen, seitdem er 2009 das Bürgermeister-Amt angetreten habe, ebenso wenig wie ein Baum-Kataster.
Hintergrund: Vor geraumer Zeit hatte es an der Gartenstraße Irritationen gegeben, weil der Bauhof vier Bäume, genauer gesagt Rubinien, fällen wollte, weil sie morsch waren und ihre Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war, hieß es. Nach Anlieger-Protesten blieb es aber bei einem gefällten Baum, der ebenso auf städtischem Grund und Boden stand wie die übrigen. Sie sollen jetzt regelmäßig auf ihre Verkehrssicherheit hin überprüft werden.
„Hätten wir eine BaumschutzSatzung“, sagt Gerwers, „wären wir nicht nur für die gut 6000 städtischen Bäume, sondern auch für alle privaten Bäume in Rees zuständig“. Die Bürger(innen) dürften dann auf ihrem Grundstück ohne Zustimmung der Stadt keine Bäume mehr fällen, die mehr als 80 Zentimeter Durchmesser hätten.
„Das würde nicht nur viel mehr Bürokratie bedeuten und Geld kosten. Ich befürchte, dass dann vorsorglich jede Menge Bäume, die mehr Umfang haben, von den Bürgern vorher gefällt würden“, ist sich Gerwers ziemlich sicher.
Ein Baum-Kataster wie in Kalkar hat Rees ebenfalls nicht. „Aber eine Bestandsliste aller städtischen Bäume, quasi eine ‘abgespeckte Version eines Katasters’“, erklärt Pressesprecher Jörn Franken. Die sei mit dem städtischen Versicherer abgestimmt. Was wichtig ist: Denn die Stadt muss alle Bäume auflisten, ihren Zustand dokumentieren, und zwar auch aus Gründen der Verkehrssicherungs-Pflicht. Fällt ein Ast auf ein Auto und richtet Schaden an, muss die Stadt belegen können, dass der Baum aufgrund ihrer Sicherheits-Checks in Ordnung war.