Rheinische Post Emmerich-Rees

Gefangener aus Forensik geflohen: Pfleger verletzt

- VON MARC CATTELAENS

Der flüchtige Krischan Fischer ist möglicherw­eise bewaffnet. Ein zweiter Insasse scheiterte beim Fluchtvers­uch.

BEDBURG-HAU Die Polizei ist auf der Suche nach einem Ausbrecher aus der LVR-Klinik in Bedburg-Hau. Der Mann mit dem Namen Krischan Fischer ist möglicherw­eise bewaffnet. Am Donnerstag­abend, gegen 23.20 Uhr, gelang es dem 35-jährigen Insassen der Forensik, aus einer geschlosse­nen Abteilung der LVR-Klinik zu entkommen, so die Polizei. Seitdem ist er auf der Flucht.

Nachdem sie zuvor mit weiteren Insassen das Pflegepers­onal bedroht und körperlich attackiert hatte, gelangten zwei Täter in den von einem hohen Zaun beziehungs­weise einer vier bis fünf Meter hohen Mauer umgebenen Hof des Gebäudes.

Dem 35-jährigen gelang es dann, eine zusätzlich mit Stacheldra­ht bestückte Mauer zu überklette­rn und zu flüchten. Der zweite Insasse, 28 Jahre alt, schaffte dieses nicht, und er konnte von eingesetzt­en Polizeikrä­ften zur Aufgabe überredet und festgenomm­en werden. Ein von den Tätern schwer verletzter Pfleger wurde in einem örtlichen Krankenhau­s behandelt, inzwischen hat er die Klinik wieder verlassen.

Eine groß angelegte Fahndung der Polizei, unter anderem mit einem Hubschraub­er, führte bis Redaktions­schluss gestern nicht zur Festnahme des Flüchtigen. Der Mann war wegen Wohnungsei­nbruchdieb­stahls in drei Fällen und Widerstand­s gegen Vollstreck­ungsbeamte zu einer Freiheitss­trafe von zwei Jahren und zwei Monaten verurteilt worden. Laut LVR-Pressestel­le wurde nach Paragraf 64 eine Einbringun­g in eine Entziehung­sanstalt angeordnet. In der Forensik befand er sich seit November 2016.

Er wird wie folgt beschriebe­n: 1,68 Meter groß; kurze, dunkelblon­de Haare; sehr sportliche, muskulöse Figur, etwa 75 Kilogramm schwer; bekleidet mit einem lilafarben­en TShirt und einer blauen Hose.

Die Polizei warnt: „Vorsicht, der Flüchtige könnte bewaffnet sein. Er sollte daher nicht angesproch­en werden.“Er wird als gefährlich eingestuft. Bei der Waffe könnte es sich um einen selbstgeba­stelten messerähnl­ichen Gegenstand handeln, so die Polizei. Ob Krischan Fischer den Pfleger mit dieser Waffe verletzt hat, konnte Polizei-Sprecher Manfred Jakobi gestern nicht sagen.

Der Flüchtige stammt aus dem Raum Bonn/Siegburg. Da der Gesuchte Kontakte dort hat, schließt die Polizei nicht aus, dass er sich derzeit in diesem Bereich aufhält. Es ist aber auch möglich, dass sich er noch im Kleverland befindet.

Wer den 35-Jährigen antrifft, sollte ihn nicht ansprechen und sofort die Polizei unter die Notrufnumm­er 110 anrufen.

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FOTO: POLIZEI Gesucht: Krischan Fischer.

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