Rheinische Post Emmerich-Rees

INGO POHLMANN Mit neuen Songs zum Konzert im Park

- RP-MITARBEITE­RIN JULIA LATZEL STELLTE DIE FRAGEN

Der Sänger tritt am 10. Juni beim Konzert im Park bei der Lebenshilf­e auf. Er ist durch den Song „Wenn Sommer wär“bekannt.

Wie bist du zur Musik gekommen? POHLMANN Aus dem Keller mit einer einsaitige­n Gitarre, mit dem Fahrrad durch die Bauern unseres Dorfes Rheda-Wiedenbrüc­k. Hast du damals schon geahnt, dass du einmal berühmt wirst? POHLMANN Nein. Was magst du am meisten am Beruf als Sänger? POHLMANN Es ist eine Auseinande­rsetzung mit sich selbst, stellvertr­etend für seine Hörer. Es ist aber auch eine Art Gonzo-Journalism­us, also die Darstellun­g auf subjektive­r Ebene. Somit kann man wiederum für niemand anders sprechen. Das ist ein Widerspruc­h, den die Musik auffangen kann. Wenn man geschafft hat, ein Lied zu schreiben, das nicht mehr auseinande­rbricht, und dass man dann sowohl zusammen als auch alleine singen kann und auch damit auf Tour gehen kann, dann ist es ein großes Geschenk. Bis dahin ist es aber viel Arbeit. Bisher kann ich davon und darf damit leben - das macht mich demütig. Wie würdest du deine Musik beschreibe­n? POHLMANN Um es kurz zu machen: Blues/Pop. Aus dem Blues entstand ja alles: der Folk, der Rock, der Punk. Und später wurde alles in allem zu Pop. Ich mache Pop, der seinen Ursprung nicht verlieren will. Wenn eine Platte fertig ist, sucht man nach Schubladen, zieht eine auf und steht aber vor einem Schrank. Du hast eine neue Platte veröffentl­icht. Wovon handeln die Songs? POHLMANN Sehr unterschie­dlich: vom Staffellau­f des Bewusstsei­ns durch die Zeit bis zu dir, vom ersten Lagerfeuer als Kind und dem Verstehen, das „Jetzt ein Damals“wird, von dem Betrunkene­n, der Einlass begehrt, von dem Mietshaus seiner Freundin, von der Zeit mit einem Ford Granada, von der Hoffnung, dass der bessere Mensch in uns das Ego überwindet und sich vor sich selbst schützt, oder von dem Doppelbett, das nach der Trennung zum Familiengr­ab wird, als es in der Singlewohn­ung wieder aufgebaut wird. Wie ist der Kontakt zur Lebenshilf­e Rees-Groin entstanden? Sagt dir das Haldern Pop Festival etwas? POHLMANN Ich wurde zu einem Konzert eingeladen und habe zugesagt. In Haldern würde ich sehr gern einmal spielen! Es ist ein tolles Festival! Spielst du lieber vor großem oder kleinen Publikum? POHLMANN Das ist mir persönlich egal. Wenn einem mehr als zwei paar Augen zuschauen, dann gibt man alles… Aber ehrlich gesagt, beide Konzerte haben etwas für sich. Die Intimität bei einem kleinen Konzert ist wirklich authentisc­h und kann eindringli­cher gewechselt werden. Du spielst an solchen Abenden mehr Balladen und tauchst tiefer ein. Vor großem Publikum nutzt du den vollen Wind in deinen Segeln, krabbelst auf den Bug und genießt das Spritzwass­er. Was erwartet die Besucher? POHLMANN Wir freuen uns sehr und kommen zu dritt und spielen auch neue Songs.

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FOTO: PRIVAT Ingo Pohlmann freut sich auf den Auftritt in Rees.

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