Rheinische Post Emmerich-Rees

Abstieg des VfB Rheingold ist besiegelt

- VON ANDREAS PESNJAK

Fußball: Die Emmericher Fußballer kommen bei Borussia Bocholt nicht über ein 3:3-Unentschie­den hinaus. Damit beendet der VfB Rheingold die Spielzeit 2016/17 auf dem viertletzt­en Platz, der nicht zum Erhalt der Kreisliga A reicht.

EMMERICH Wochenlang wurde das Thema Abstieg beim VfB Rheingold Emmerich vor sich her geschoben. Die Flamme der Hoffnung glimmte mal mehr, mal weniger. Seit gestern Nachmittag ist die Flamme erloschen. Der Abstieg des Traditions­vereines ist nach dem 3:3 (1:1)-Remis bei Borussia Bocholt als Tabellenvi­ertletzter bittere Realität. Nach einer insgesamt enttäusche­nden Saison und dem Fall in die Kreisliga B steht der Verein vor einer ungewissen Zukunft.

„Wir haben buchstäbli­ch auf den Abstieg hingearbei­tet“

Dirk Scholten

„Das Spiel in Bocholt passte noch einmal zur Saison. Wir haben trotz dreimalige­r Führung keine Sicherheit ins Spiel bekommen“, meinte ein zunächst recht nüchtern wirkender Rheingold-Coach Dirk Scholten. David Lohmann, der gemeinsam mit Mathias Pfände und Pascal Lohmann vor wenigen Wochen den VfB verstärkte, hatte die Schwarz-Weißen in den Minuten 33., 59. und 69 in Führung gebracht, die Bocholter egalisiert­en innerhalb von nur wenigen Minuten (43., 65., 79.). Auch die Überzahl – ein Akteur der Borussia (68.) sah Gelb-Rot – konnte der VfB nicht für sich nutzen, so dass es nur zu einem Punkt reichte.

Für den Abstieg fühlt sich Dirk Scholten mitverantw­ortlich. „Seit der Übernahme von Holger Wieggers habe ich es nicht geschafft, der Mannschaft ein neues Gesicht zu geben und den Abstieg zu verhindern. Das geht mir persönlich sehr nahe, weil der VfB Rheingold mein Verein ist und ich die Trainerste­lle immer haben wollte“, ließ Scholten seinen Gefühlen anschließe­nd freien Lauf. „Da geh ich persönlich ka- putt dran. Mit mehr Abstand wird es sicherlich noch schlimmer“, meint der Coach, der nun erst einmal eine längere Pause einlegen und keinen neuen Trainerjob annehmen möchte.

Dabei hatte Dirk Scholten einiges probiert. „Im Winter haben wir die Taktik verändert, dann Spieler aus der zweiten Mannschaft hochgezoge­n, dann die drei Externen geholt. Immer wieder gab es kurze Euphorieph­asen, am Ende waren wir dann aber doch nicht konstant genug“, sah Scholten zu viele Defizite über die Saison hinweg. „Wir haben buchstäbli­ch auf den Abstieg hingearbei­tet. Einige Spieler haben auch gar keine Perspektiv­e gesehen. Die Frage für wen man eigentlich rennen soll, blieb für viele unbeantwor­tet.“

Was der Coach damit andeutete war die Tatsache, dass sechs (David Lohmann, Pascal Lohmann, Juri Wolff, Lukas Voetmann, Mathias Pfände, Fabian Meyer) der elf Akteure, die in der gestrigen Startelf standen, nächste Saison definitiv nicht mehr beim VfB Rheingold spielen werden. „Das war zum Ende der letzten Saison anders. Da wusste jeder, dass unabhängig vom Abschneide­n Spieler und ein neuer Trainer geholt werden. Das hat gefehlt.“

Schlussend­lich fehlen dem VfB Rheingold Emmerich sechs Punkte. „Diese Zähler hätten wir gegen For- tuna Millingen, SV Brünen und DJK Barlo holen können oder gar müssen. Aber das ist nun zu spät. Auf der einen Seite war es möglich, auf der anderen Seite ist der Abstieg schon sehr deutlich“, resümierte Scholten weiter. VfB Rheingold Emmerich: Beier - D. Lohmann, Voetmann, P. Lohmann (81. Mujabasic), Wolff, Wunder, Elspaß, Giesen (76. Gerritsche­n), Pfände, Meyer (86. Stein), Evers.

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FOTO: LINDEKAMP Bedröppelt­e Gesichter beim VfB Rheingold: Fabian Meyer, Pierre Elspaß und Marco Köster (von links). Der Traditions­verein steigt in die Kreisliga B ab.

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