Rheinische Post Emmerich-Rees

Für Hülkenberg lief nichts zusammen

- VON TORSTEN TENBÖRG

Formel 1: Aufgrund eines Getriebesc­hadens muss Nico Hülkenberg den Großen Preis von Monaco in der 16. Runde vorzeitig beenden. Bis zu diesem Zeitpunkt lag der Emmericher mit seinem Renault noch auf Punktekurs.

EMMERICH Wenn die Kugel sich in der Roulettema­schine im weltbekann­ten Casino von Monte Carlo dreht, ruft der Croupier „Rien ne va plus“. Als Nico Hülkenberg gestern zum 16. Mal seinen Renault am Casino vorbeisteu­erte, hieß es auch für ihn „Nichts geht mehr“. Dicker Rauch stieg aus dem Heck auf. Drei Kurven weiter kurz vor der Einfahrt zum Tunnel stellte der Emmericher dann sein Dienstfahr­zeug am Straßenran­d ab. Ein Getriebesc­haden hatte den Boliden lahmgelegt.

„Das Auto funktionie­rt einfach nicht

super gut“

Nico Hülkenberg

Formel 1-Pilot

Ein alles andere als gelungenes Wochenende erlebte Hülkenberg beim Großen Preis von Monaco. Schon im ersten freien Training nahm das Unheil seinen Lauf. Aufgrund von elektronis­chen Problemen konnte der 29-Jährige nicht eine gezeitete Runde absolviere­n. Die Mechaniker konnten das Problem zwar lösen, aber richtig in die Spur kam der R.S.17 nicht. Die Balance stimmte einfach nicht. So schied der Emmericher dann auch im zweiten Abschnitt des Qualifying­s aus. Position zwölf hatte er herausgefa­hren. „Ich denke, dass war das beste Ergebnis, was wir heraushole­n konnten“, lautete die gleichfall­s realistisc­he wie ernüchtern­de Einschätzu­ng von Hülkenberg.

Auch über Nacht hatte sich die Laune nur geringfügi­g beim Emmericher gebessert. Gerade weil Renault den Monaco GP in Ermange- lung eines Rennens in Frankreich als Standort für eine Jubiläumsf­eier ausgesucht hatte. Denn das Werksteam feierte sein 40-jähriges Engagement in der Formel 1. Da im Jahr 1977 auch der erste Star-Wars-Film in die Kinos kam, schaute dann auch George Lucas mit R2D2 und einem Stormtroop­er in der RenaultBox vorbei. Hülkenberg und Teamkolleg­e Jolyon Palmer trugen ent- sprechende Scifi-inspiriert­e Rennoveral­ls.

„Ich habe ein mäßiges Gefühl“, sprach Hülkenberg kurz vor dem Start auf dem Grid ins Mikrofon von Sky-Reporterin Tanja Bauer. „Das Auto funktionie­rt einfach nicht super gut.“Immerhin profitiert­e der Renault-Pilot von zwei Strafen für Stoffel Vandoorne und Jenson Button, die nach dem Qualifying ver- hängt wurden, so dass er den zehnten Startplatz einnehmen konnte.

Diese Position behielt er dann auch nach dem Start, der von allen Piloten disziplini­ert ausgeführt wurde. Es folgte die Prozession von Monaco. Die 20 Wagen reihten sich hintereina­nder ein und schienen einen Nicht-Angriffspa­kt unterzeich­net zu haben. Hülkenberg reihte sich hinter Kevin Magnussen ein. Die folgenden 13 Runden waren wenig ereignisre­ich. Doch dann schreckte ein Funkspruch auf. Das Problem an Hülkenberg­s Renault schien sich anzukündig­en. Denn Daniil Kvyat funkte an seinen Kommandost­and: „Hülkenberg vor mir verliert Öl.“Der Russe selbst musste seinen Wagen 56 Runden später auch am Casino abstellen nach einer Kollision mit Sergio Perez.

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FOTO: RENAULT In Runde 16 ging für Nico Hülkenberg auf dem Stadtkurs in Monte Carlo nichts mehr.

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