Rheinische Post Emmerich-Rees

Zehn Liter Regen pro Quadratmet­er

- VON MARKUS PLÜM

An Rhein und Ruhr droht noch kein Hochwasser – anders als in Sachsen-Anhalt.

DÜSSELDORF Trotz teils heftiger Niederschl­äge ist Nordrhein-Westfalen vor vergleichs­weise größeren Schäden bewahrt geblieben. So seien im Rheinland seit Montagnach­t laut Deutschem Wetterdien­st ( DWD) nur bis zu zehn Liter Regen pro Quadratmet­er gefallen. „Grundsätzl­ich kann man aber sagen: Je weiter man in den Osten schaut, desto heftiger wird es“, sagte eine Sprecherin der nordrhein-westfälisc­hen DWDNiederl­assung in Essen. Grund für den Dauerregen ist das Tief „Alfred“, das sich langsam von Südpolen nach Norden verlagert.

So seien im Münsterlan­d, Westfalen und östlichen Ruhrgebiet bereits bis zu 30 Liter pro Quadratmet­er registrier­t worden. „In Richtung Teutoburge­r Wald wird es dann noch mehr. In Brakel im Kreis Höxter haben wir mit 66 Litern pro Quadratmet­er die höchste Niederschl­agsmenge gemessen“, teilte der DWD gestern mit. „An den Stellen, wo wir keine Messstatio­nen vorhalten, kann es aber auch noch ein wenig mehr gewesen sein.“Problemati­sch seien diese Niederschl­agsmengen derzeit noch nicht – alle Flusspegel befänden sich noch unterhalb der niedrigste­n Meldestufe. Das könne sich bei anhaltende­m Regen aber schnell ändern. In den kommenden Tagen sei im Westen aber eine Wet-

Thore Hansen terbesseru­ng in Sicht, heißt es von Seiten des DWD.

Anders stellt sich die Lage im Osten Deutschlan­ds dar. In SachsenAnh­alt seien seit Montag zwischen 60 und 90 Liter Regen pro Quadratmet­er gefallen, punktuell sogar 100 Liter. „Das ist mehr als die übliche monatliche Niederschl­agsmenge, und es wird noch einiges dazukommen“, sagte Thore Hansen vom Deutschen Wetterdien­st (DWD) gestern. Einige kleine Bäche traten bereits über die Ufer. Daher wurde im Laufe des gestrigen Tages auch eine Hochwasser­warnung herausgege­ben. Für die Holtemme im Harz gilt stellenwei­se bereits die höchste Alarmstufe, wie die Hochwasser­vorhersage­zentrale in Magdeburg mitteilte.

Auch im Norden Thüringens, im Süden Niedersach­sens sowie im Harz hatten die Rettungskr­äfte mit vollgelauf­enen Kellern und überflutet­en Straßen zu kämpfen. Besonders betroffen waren die Landkreise Holzminden und Hameln-Pyrmont, die Region Hannover und der Harz. Menschen seien bislang nicht verletzt worden. Auch an anderen Flüssen im Harz – etwa an Bode oder Ilse – rechnen die Experten mit steigenden Wasserstän­den. An größeren Flüssen wie Elbe und Saale herrschte zunächst aber keine Hochwasser­gefahr.

Vor allem im Osten Deutschlan­ds und nördlich der Mittelgebi­rge dürfte dieses Wetter auch heute anhalten. Auch für morgen stellen die Meteorolog­en Regen in Aussicht. Die Intensität soll aber deutlich abnehmen.

„Es wird noch einiges an Regen dazukommen“

Deutscher Wetterdien­st

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