Rheinische Post Emmerich-Rees

Hochtief erzielt mehr Gewinn

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

Vor allem die Auslandstö­chter tragen zum guten Ergebnis bei.

ESSEN Der Essener Baukonzern Hochtief kann zufrieden mit dem ersten Halbjahr sein. Vor allem florierend­e Geschäfte bei den Auslandstö­chtern waren für den Gewinnspru­ng verantwort­lich. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 lag das Ergebnis um 30,9 Prozent höher (insgesamt 100,8 Millionen Euro). Gleichzeit­ig erhöhte sich der Umsatz um 18,5 Prozent auf knapp 5,9 Milliarden Euro, wie das mehrheitli­ch zum spanischen Baukonzern ACS gehörende Unternehme­n mitteilte.

„Die Zahlen liegen leicht über unseren Erwartunge­n“, sagte Marc Gabriel, Analyst beim Bankhaus Lampe. „Interessan­t ist, dass Hochtief weiterhin so viel Cash produziert.“Seit ACS eingestieg­en sei, hätten die Spanier das Unternehme­n ordent- lich auf Trab gebracht. „Die Nettoschul­den wurden komplett abgebaut. Man kann vor dem Management also nur den Hut ziehen. Die Stimmung bei Hochtief ist gut. Nicht nur bei den Aktionären, sondern – nach allem, was man hört – auch in der Belegschaf­t“, so der Analyst.

Marc Gabriel

In der vergangene­n Woche hatten Hochtief-Papiere noch deutlich eingebüßt, nachdem es Spekulatio­nen darüber gegeben hatte, ACS könne über Hochtief bei dem spanischen Mautstraße­n-Anbieter Abertis einsteigen. „Das Mautstraße­ngeschäft ist deutlich profitable­r als das reine Baugeschäf­t“, erklärte Gabriel. Und auch dieses Segment würde schnell wieder mehr Cash in die Kasse spülen. „Allerdings müsste ACS dann auch wieder 16 Milliarden Euro Schulden übernehmen.“Ein Einstieg wäre zwar plausibel, aber vieles sei noch im Unklaren: beispielsw­eise ob das Geschäft über Hochtief abgewickel­t werden soll.

Kritiker hatten befürchtet, ein Einstieg bei Abertis könne ACS von einer Komplettüb­ernahme von Hochtief abhalten. „ACS hat ja die Mehrheit bei Hochtief und überhaupt keinen zeitlichen Druck. Hochtief wird weiter fleißig Aktien zurückkauf­en und so den Anteil von ACS erhöhen“, meint Gabriel. Hochtief bestätigte seine Prognose für 2017: Der Gewinn werde um 13 bis 25 Prozent höher liegen als in 2016.

„Das Mautstraße­ngeschäft ist profitable­r als das Baugeschäf­t“

Analyst

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