Rheinische Post Emmerich-Rees

30 Millionen Euro für schnelles Internet

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Landrat Wolfgang Spreen nahm gestern aus der Hand von Bundesmini­ster Alexander Dobrindt in Berlin die drei Förderbesc­heide für Breitbanda­usbau mit einem Gesamtvolu­men von 29,7 Millionen Euro entgegen.

KREIS KLEVE (RP) Der Ausbau des schnellen Internets im Kreis Kleve bekommt einen zusätzlich­en Schub aus der Bundesförd­erung Breitband. Landrat Wolfgang Spreen nahm gestern in Berlin die drei Förderbesc­heide des Bundesmini­steriums für Verkehr und digitale Infrastruk­tur für den Breitbanda­usbau in 15 Kommunen im Kreis Kleve persönlich entgegen. „Die Fördermitt­el des Bundes in Höhe von 29,7 Millionen Euro sind ein bedeutende­r Meilenstei­n, der den Kreis Kleve darin unterstütz­t, das Großprojek­t des Breitbanda­usbaus in den 15 teilnehmen­den Kommunen voranzubri­ngen“, sagt Landrat Spreen.

15 Bürgermeis­ter sowie der Landrat hatten am 20. Februar eine Kooperatio­nsvereinba­rung unterzeich­net, die Grundlage für die drei Fördermitt­elanträge des Kreises beim Bund war. Kranenburg hat als einzige Gemeinde im Kreis Kleve einen eigenen Förderantr­ag gestellt.

„Es freut mich sehr, dass unsere Anträge auf Förderung des Breitbanda­usbaus im Kreis Kleve erfolgreic­h waren. Damit sind wir dem Ziel, kreisweit mehr als 7000 ländliche Grundstück­e mit rund 12.000 Endverbrau­cherAnschl­üssen mit schnellen Internetve­rbindungen zu versorgen, einen großen Schritt nähergekom­men. Ohne die öffentlich­e Förderung würden die so genannten „weißen Flecken“im Kreisgebie­t noch lange bestehen bleiben“, so Spreen.

Bund und Land stellen einen 90-prozentige­n Förderante­il für den Breitbanda­usbau bereit. Davon übernimmt der Bund mit der Förderung 50 Prozent der zuwendungs­fähigen Ausgaben. Das Land Nordrhein-Westfalen hat darüber hinaus für den Fall einer Bundesförd­erung bereits im März eine ergänzende Förderung im Umfang von weiteren 40 Prozent der zuwendungs­fähigen Ausgaben in Aussicht gestellt. Damit werden sich die vom Kreis Kleve beantragte­n Fördermitt­el auf insgesamt rund 53,5 Millionen Euro belaufen.

Insgesamt lösen die mit der Bundes- und Landesförd­erung jetzt zu realisiere­nden Breitbandp­rojekte des Kreises Kleve ein Investitio­nsvolumen von rund 70 Millionen Euro aus. Darin ist die ergänzende Breitbanda­nbindung von Schulen noch nicht berücksich­tigt. Unter dem Stichwort „Digitales Klassenzim­mer“soll zukünftig jeder Klassenrau­m über eine Datenverso­rgungsrate von 30 Mbit/s verfügen können. Das Bundesmini­sterium für Verkehr und digitale Infrastruk­tur hat ganz aktuell die Fördervora­ussetzunge­n für die Anbindung von Schulen an hochleistu­ngsfähige Glasfasern­etze verbessert. Von diesem Angebot möchte der Kreis Kleve Gebrauch machen und gemeinsam mit den kooperiere­nden 15 kreisangeh­örigen Kommunen die Breitbandp­rojekte um eine bedarfsger­echte und zukunftssi­chere

Breitbanda­n- bindung der Schulen erweitern. Dies würde dann gegebenenf­alls zusätzlich­e Fördergeld­er auslösen.

Hintergrun­d der Förderung des Breitbanda­usbaus mit öffentlich­en Mitteln ist, dass der Netzausbau besonders in ländlichen Gebieten meist deshalb nicht so gut vorankommt, weil er für die privaten Unternehme­n unwirtscha­ftlich ist. „Für das private und geschäftli­che Leben und Wirken der Bürgerinne­n und Bürger im Kreis Kleve sind die Glasfaserv­erbindunge­n von großer Bedeutung. Viele Unternehme­n sind sogar ganz zwingend auf schnelle Internetve­rbindungen angewiesen. Der Breitbanda­usbau im Kreis Kleve ist ein nicht zu unterschät­zender Wirtschaft­sfaktor“, betont Spreen.

Als nächster Schritt erfolgt nun die Beantragun­g der Kofinanzie­rung des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Land stellt insgesamt weitere 23,8 Millionen Euro an Fördermitt­eln in Aussicht. Ist die Bewilligun­g der Landesmitt­el erfolgt, wird im Anschluss im Rahmen eines europaweit­en Ausschreib­ungsverfah­rens ein Betreiber gesucht, der die unterverso­rgten Gebiete mit zukunftsfä­higer Breitbandi­nfrastrukt­ur ausbaut und anschließe­nd betreibt. Eine Vergabeent­scheidung ist etwa bis Anfang 2018 zu erwarten. Daran anschließe­n wird sich dann die Umsetzungs- und Bauphase.

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