Rheinische Post Emmerich-Rees

Wolfenbütt­el ruft Katastroph­enalarm aus

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In einigen Städten nördlich des Mittelgebi­rges drohen schwere Hochwasser­schäden.

WOLFENBÜTT­EL (dpa) Nach den Überschwem­mungen im Harz drücken die Wassermass­en nun in kleinere Flüsse weiter nördlich. In Wolfenbütt­el bei Braunschwe­ig (Niedersach­sen) standen gestern Innenstadt­bereiche unter Wasser, die Oker ist an einigen Stellen über die Ufer getreten. In alten Häusern drücke zudem Grundwasse­r von unten in die Keller, sagte Bürgermeis­ter Thomas Pink. Immer wieder behinderte­n Schaulusti­ge die Arbeit der Helfer. „Wir kriegen hier jetzt zusehends eine Gafferprob­lematik“, sagte Pink. Er kündigte entschloss­enes Vorgehen an.

Wolfenbütt­el hatte in der Nacht zu gestern Katastroph­enalarm ausgerufen. Häuser wurden evakuiert, 20 Bewohner eines Seniorenwo­hnheims in Sicherheit gebracht, in einigen Häuserzeil­en der Strom abgeschalt­et. Auch andere Städte nördlich des Harzes wappneten sich: In Braunschwe­ig wurden Tausende Sandsäcke als Hochwasser­schutz an Bewohner abgegeben. In Hannover wurde der Höchststan­d für die Leine gestern Abend erwartet.

Die Hochwasser­welle soll sich in den kommenden Tagen in die Unterläufe von Leine und Oker verlagern. Im Harz und anderen Teilen Deutschlan­ds entspannte sich die Lage. Aufräumarb­eiten liefen – oft bei wolkenlose­m Himmel. Für die nächsten Tage werden vom Deutschen Wetterdien­st (DWD) verbreitet höhere Temperatur­en und neue, teils schwere Gewitter prognostiz­iert. Niedersach­sens Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD) sicherte Betroffene­n „unbürokrat­ische Soforthilf­e“zu.

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FOTO: DPA Die Feuerwehr in Wolfenbütt­el ist im Dauereinsa­tz.

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