Die Frau für den Hochwasserschutz
Mit Svetlana Wenzel beschäftigt die Stadt Isselburg erstmals eine Hochwasserschutzbeauftragte.
ISSELBURG (seul) Den Pegel der Issel hat sie fest im Blick. Muss sie auch. Denn der Fluss, der durch die Stadt verläuft, steht im Fokus von Svetlana Wenzels Arbeit. Die Wittenerin ist Isselburgs erste Hochwasserschutzbeauftragte und mittlerweile seit über 30 Tagen im Amt. Genutzt hat sie diese Zeit auch schon. „Ich habe mich erst einmal eingelesen und mit vielen Dokumenten vertraut gemacht“, erklärt die gebürtige Russin, die seit sechs Jahren in Deutschland lebt. Vor allem mit den Hochwasserschutzkonzepten, die nach den Hochwasserlagen des vergangenen Jahres erstellt wurden, hat sich die studierte Bauingenieurin und Juristin beschäftigt.
Denn im Wesentlichen wird sich Wenzel um Projektsteuerung, Planung und Bauüberwachung im Bezug auf die geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen an der Issel auf Isselburger Stadtgebiet kümmern. „Im Rahmen der Projektsteuerung und des Projektmanagements ist Frau Wenzel nunmehr verantwortlich für die umfassende Betreuung und Umsetzung des kommunalen Hochwasserschutzes in Verbindung mit Renaturierungsmaßnahmen von Gewässern“, konkretisiert Fachbereichsleiter Michael Carbanje ihr Aufgabenfeld. Er ist froh, nun mit Wenzel eine kompetente Fach- frau in Sachen Wasser innerhalb der Verwaltung zu haben. Schon bei der Bewerbung habe sich die Russin mehr als engagiert gezeigt und sich über Isselburg und die Probleme informiert sowie Gedanken über Lösungen gemacht. Und das habe bislang nicht nachgelassen.
Über 20 Jahren hat Wenzel bereits in leitenden Funktionen in Russland gearbeitet. Unter anderem für ein großes Chemieunternehmen und die russische Regierung. Sie freut sich ebenfalls, jetzt einen Wirkungskreis gefunden zu haben, „in dem ich mich gut auskenne und der auch für mich besonders interessant ist“.
Auch nach Sichtung der Hochwasserschutzkonzepte ist sie überzeugt, dass damit zum Schutze der Bürger gut gearbeitet werden kann. „Wir werden damit eine Verbesserung schaffen“, so die Fachfrau, die die meiste Zeit ihres Lebens in Sibirien verbracht hat.
In Isselburg fühlt sie sich bereits jetzt wohl. „Ich komme jeden Tag gern hierher und habe ein gutes Gefühl, wenn ich durch die Stadt fahre“. Immerhin nimmt sie dafür täglich einen Fahrtweg von 100 Kilometer je Strecke in Kauf. Für sie ist das kein Problem. „In Russland sind wir schließlich weite Strecken gewohnt“, lacht sie.