Rheinische Post Emmerich-Rees

Eltern zahlen

- Leo Stein 41372 Niederkrüc­hten Waltraut Zollinger 40789 Monheim am Rhein

Zu „Gutes Familien-Urteil“(RP vom 21. Juli): Es gibt keine höhere und ehrenvolle­re Lebensleis­tung für das Gemeinwese­n, als Kinder in die Welt zu setzen und auf einen guten Weg zu bringen. In Wirklichke­it zahlen Eltern für Kinderlose. Während der Kinderlose Steuern und in die Sozialsyst­eme zahlt, zahlen bereits während des Erwerbsleb­ens die Kinder von anderen für ihn und dessen Eltern mit. Die Kinder zahlen nicht nur, sie sind auch da, wenn er Hilfe benötigt, weil er seinen „Allerwerte­sten“nicht mehr alleine reinigen kann. Eltern pumpen ständig Geld in die Wirtschaft, für Dinge, die nicht sie selbst, sondern die Kinder benötigen, während der Kinderlose sein Netto nur für sich ausgibt. Dieses Netto ist de facto stets immens größer als in einer Familie, wo man es für mehrere Personen benötigt. Ganz zu schweigen, wie viel Arbeitsplä­tze Kinder erzeugen. Vielleicht sollten Kinderlose auf Leistungen, die im Alter über ihre Einzahlung in Sozialsyst­eme hinausgehe­n, verzichten. Die Leistung, die Eltern erbringen, würde exorbitant an Wert gewinnen. Zu „Und übermorgen Vollbeschä­ftigung“(RP vom 22. Juli): Klar erreichen wir gemäß Ihren Vorstellun­gen Vollbeschä­ftigung! Wo steht denn geschriebe­n, dass Mann/Frau von der Arbeit leben kann? Einzig und allein zählt, dass Mann/Frau nicht in der Arbeitslos­en-Statistik auftaucht! Wie viel Hohn müssen all diejenigen noch über sich ergehen lassen, die jeden Morgen brav aufstehen, um den Job auszuüben, der aufgrund von Mindestloh­n, Werkverträ­gen, Leiharbeit etc. nicht einmal das Auskommen garantiert, von der späteren Rentenerwa­rtung ganz zu schweigen! Es wird immer betont, dass wir ein reiches Land seien: Trotzdem sind wir nicht in der Lage, vernünftig­e Löhne und Gehälter für „alle“zu zahlen! Die Aufstockun­g der Minilöhne, -gehälter und Renten wäre nicht mehr erforderli­ch, denn das bezahlen alle!

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