König George VI. eröffnet die Sommerspiele
Viermal hatte Queen Elizabeth seit ihrer Krönung das Recht, die Olympischen Sommerspiele zu eröffnen. Als offizielles Staatsoberhaupt Kanadas eröffnete sie 1976 die Spiele in Montréal, 20 Jahre zuvor hatte sie sich in Australien von ihrem Prinzgemahl Philip vertreten lassen. Auch nach Sydney reiste die Monarchin 2000 nicht, in London aber ließ sie es sich 2012 nicht nehmen, die Eröffnungsworte zu sprechen. Bei ihren ersten Olympischen Spielen im eigenen Land stand die Queen jedoch daneben. Am 29. Juli 1948 begleiteten die damals 22-Jährige und ihre Schwester den Vater, George VI., ins Stadion, als dieser die ersten Olympischen Spiele nach Zweiten Weltkrieg eröffnen durfte. Deutschland und Japan, Englands ehemalige Kriegsgegner, waren zu den Wettbewerben noch nicht zugelassen, die UdSSR verzichtete. Im Vergleich zu heutigen Olympischen Sommerspielen waren die Spiele in London 1948 bescheiden. Die meisten Wettbewerbe fanden im nach dem Krieg wieder hergestellten Wembley-Stadion und in den umliegenden Parkanlagen statt. Aufgrund der anhaltenden Lebensmittelknappheit war das Essen der Athleten rationiert, wenn auch recht großzügig. Trotz der bescheidenen Umstände bei den „Austerity Games“(etwa: „Spiele der Entbehrungen“) nahmen mehr Nationen und Athleten teil als an allen vorangegangenen Spielen.