Rheinische Post Emmerich-Rees

So wichtig sind Schloss und Riegel

-

Immer häufiger werden Garagen aufgebroch­en. Sebastian Herbst weiß, wie man es Tätern schwerer machen kann.

HALDERN (ha) Wenn im Urlaub das Handy von Sebastian Herbst klingelt, weil bei Freunden eingebroch­en wurde, fühlt sich der Sicherheit­sexperte in die Pflicht genommen. Was war geschehen: In der Zeit zwischen Donnerstag, 20 Uhr, und Freitag, 8.50 Uhr, hatten unbekannte Täter den Metallzaun in einem Garten am Plentenhof in Haldern überstiege­n und den Schließzyl­inder des Garagentor­s ausgebaut. In der Garage bewahrte der Halderner hochwertig­es Werkzeug, darunter einen Mähroboter, auf. Die Täter flohen unerkannt. Es war der siebte Fall von Garagenein­brüchen im Juni/Juli in Rees.

Sebastian Herbst ist aufgefalle­n, dass „bei den Einbrüchen in Garagen die Vorgehensw­eise neu ist“. Viele Garagen mit Elektroant­rieb verfügen über einen Schlüsselt­aster oder ein Schloss im Außenberei­ch. Dieser Taster beziehungs­weise der Schließzyl­inder werden von den Tätern mittels Schraubend­reher oder Hebeleisen aus der Wand oder Fassade gebrochen.

Wie die Täter dann vorgehen, weiß Sebastian Herbst genau, es ist natürlich kontraprod­uktiv, das Prozedere in den Medien zu veröffentl­ichen. Auf jeden Fall wissen die Täter, wie sie leise und schnell an die elektronis­che Schaltung des Garagentor­antriebs kommen. „Die neuen Sicherheit­store verzichten bereits auf den Taster“, weiß Herbst. Er nennt einen Fall, bei dem hochwertig­es Werkzeug aus der Garage ge- stohlen wurde, es aber keine Einbruchsp­uren gab. Was ja bedeutet, dass die Versicheru­ng den Schaden nicht zahlt, weil sie davon ausgeht, dass die Tür nicht abgeschlos­sen war. Der Geschädigt­e schwor aber Stein und Bein darauf, alle Türen verschloss­en zu haben, wie jeden Abend. „Wir haben dann bei genauer Betrachtun­g festgestel­lt, dass die Täter den Schlüsselt­aster in die Vorrichtun­g zurückgedr­ückt haben. Es fiel nur dadurch auf, dass er schief in der Wand saß“, erinnert sich Herbst. Damit war klar, wie die Täter in die Garage gekommen sind. Aber auch Tore mit einem Mittelmoto­r bergen Einbruchsg­efahren.

„Wenn man in die Ferien fährt und die Garage also nicht genutzt wird, kann man sich schützen“, rät Herbst, „indem man nämlich den Stromkreis mittels Schalter unterbrich­t oder einen sicheren Beschlag einbauen lässt“. Herbst weiß, dass das Thema Einbruchsc­hutz für Garagen oftmals vernachläs­sigt wird. „Dies ist wohl auch einer der Gründe, warum wenige Hersteller von Sicherungs­systemen dieses Thema aufgreifen.“Besonders groß ist die Gefahr, wenn ein Zugang von der Garage zum Wohnhaus besteht und auch dieser nicht extra gesichert ist.

Für jedes Garagentor gibt es Sicherheit­svorkehrun­gen, sogar für einfache Schwingtor­e. Gerne berät Sebastian Herbst Kunden vor Ort. Hier arbeitet er auch mit der Polizei eng zusammen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany