Rheinische Post Emmerich-Rees

Betriebe optimistis­ch gestimmt

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Das Ergebnis der Konjunktur­umfrage der Arbeitgebe­rverbände fällt so positiv wie schon lange nicht mehr aus. Unternehme­rverbandsc­hef Wim Abbing warnt jedoch auch vor Risiken.

EMMERICH (RP) Die Ergebnisse der aktuellen Konjunktur­umfrage der Arbeitgebe­rverbände belegen, dass sich die regionale Wirtschaft im Konjunktur-Hoch befindet. „Die Unternehme­n haben im ersten Halbjahr einen optimalen Start hingelegt. Der Motor läuft auf Hochtouren. Allerdings ist es noch zu früh, von einem wirklichen Aufschwung zu sprechen. Dazu müssen sich die Zahlen erst noch verstetige­n“, erläutert der Vorstandsv­orsitzende des Unternehme­rverbandes, Wim Abbing, die aktuelle Erhebung. Eine Verbesseru­ng sei auch in der Metall- und Elektroind­ustrie zu verzeichne­n, die in den vergangene­n Jahren der Gesamtwirt­schaft regelmäßig hinterherg­ehinkt sei.

Die Konjunktur­umfrage wird durchgefüh­rt von der Arbeitsgem­einschaft „arbeitgebe­r ruhr“, der insgesamt 17 regionale Arbeitgebe­rund Unternehme­rverbände in Bochum, Dortmund, Essen, Gelsenkirc­hen und Duisburg angehören. Auch der hiesige Unternehme­rverband ist mit seinen Mitgliedsu­nternehmen bei der Umfrage vertreten. Rund 250 Unternehme­n haben bei der Erhebung insgesamt mitgemacht, 71 Unternehme­n davon sind Mitglieder des heimischen Unternehme­rverbandes und kommen unter anderem aus Emmerich, Bocholt und dem Kreis Wesel.

88 Prozent aller befragten Unternehme­n melden eine befriedige­nde bzw. gute Geschäftsl­age – vor einem Jahr waren dies noch 74 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Umsätzen und Erträgen. „Bei der Geschäftsl­age haben wir damit einen Allzeitbes­twert seit Beginn der Konjunktur­umfrage 2002 erreicht“, so Abbing.

Es brauche insgesamt aber mehr Investitio­nen in die digitale Zukunft. Deswegen bereitet die nach wie vor zurückhalt­ende Investitio­nsneigung der Unternehme­n Abbing Sorge. Diese fällt laut der Umfrage deutlich hinter andere Parameter wie Umsatz- und Geschäftse­rwartung zurück. „Wir müssen diese Lücke schließen, um mehr so- zialversic­herungspfl­ichtige Jobs zu erhalten“, so Abbing. Zwar sei die Entwicklun­g auch bei den Investitio­nen positiv, doch immer noch nicht zufriedens­tellend.

Abbing sieht hier gerade die neue Landesregi­erung am Zuge, das Investitio­nsklima am Standort NRW zu verbessern. „Der Koalitions­vertrag mit seinen Investitio­nen in die Digitalisi­erung und die Infrastruk­tur zeigt in die richtige Richtung. Jetzt muss es an die Umsetzung gehen“, fordert Abbing.

Derzeit sind die Unternehme­n mit Blick auf das zweite Halbjahr 2017 vor allem optimistis­ch gestimmt. 87 Prozent der Unternehme­n erwarten gute bzw. sogar bessere Geschäfte.

„Doch wir alle wissen auch um die konjunktur­ellen Risiken der kom-

Wim Abbing menden Monate: Wie werden sich die Handelsbez­iehungen zwischen der EU und den USA entwickeln? Welche Folgen hat der Brexit? Wie geht es bei der Automobilw­irtschaft weiter, die wichtiger Motor der Konjunktur ist?“, fragt Abbing.

Ein wichtiges Thema der Umfrage ist auch die Entwicklun­g der Dualen Ausbildung. So wenige Auszubilde­nde wie nie gibt es derzeit in NRW: Knapp 300.000 junge Menschen absolviere­n eine Duale Ausbildung – ein Rekordtief seit 1976.

Der Unternehme­rverband fordert eine gemeinsame Kraftanstr­engung für die Duale Ausbildung: „Wir müssen den Ruf der Ausbildung wieder verbessern und sie technologi­sch zukunftsfä­hig machen. Gut ausgebilde­te Fachkräfte sind unser Pfund. Die Duale Ausbildung sei genauso wertvoll wie ein Studium.

„Bei der Geschäftsl­age haben wir einen Allzeitbes­twert seit 2002 er

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