Rheinische Post Emmerich-Rees

Hülkenberg nimmt Magnussen-Angebot mit Humor

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Formel 1: Der Streit zwischen dem Emmericher und dem Haas-Piloten nach dem Ungarn GP sorgt für Schlagzeil­en.

EMMERICH (tt) Chase Carey hat gut lachen. Der neue starke Mann der Formel 1 freut sich nach dem Ungarn GP, dass seine Rennserie in aller Munde ist. Zum einen weil sich Mercedes und Ferrari einen Kampf auf Augenhöhe um die WM liefern. Zum anderen weiß der Amerikaner, dass Kontrovers­en gut fürs Geschäft sind. Und der Zoff zwischen Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen sorgt für reichlich Schlagzeil­en.

Nach dem Rempler auf der Strecke geigte der Emmericher noch während der Live-Fernseh-Interviews dem Haas-Piloten die Meinung. Er tippte ihm auf die Schultern und meinte sarkastisc­h: „Wieder einmal warst Du der unsportlic­hste Fahrer des Tages.“Magnussen konterte daraufhin mit einem nicht jugendfeie­n Spruch unter der Gürtellini­e. Die Verantwort­lichen des Team Haas sehen den vulgären Ausspruch ihres Fahrers locker. „Das hat Kevin gut ausgedrück­t. Warum auch etwas anderes sagen? Nico ist ein Rüpel“, sagte etwa Haas-Teamchef Günther Steiner. „Er ist lange genug ungeschore­n davongekom­men. Es ist an der Zeit, dass ihm jemand die Stirn bietet. Nico ist ein guter Fahrer, wenn auch kein Weltmeiste­r, aber er braucht sich nicht so zu verhalten.“

In Runde 60 war es zu dem Vorfall gekommen, der hinterher die Gemüter erhitzte. In der zweiten Kurve, die sich nach links zieht, war Hülkenberg außen am Haas vorbeigezo­gen, wurde dann aber von Magnussen über die Streckenbe­grenzung hinaus gedrückt. „Nichts gegen hartes Fahren, aber der Magnussen hat sie nicht alle. Er hat mich ohne Rücksicht auf Verluste neben die Strecke geschoben“, berichtete Hülkenberg im Anschluss. Die Rennkommis­säre sahen es ähnlich und verhängten eine Fünf-SekundenSt­rafe gegen den Dänen.

Nico Hülkenberg

Der Haas-Rennstall hingegen hatte schon in der ersten Runde eine Strafe für Hülkenberg gefordert, als es zu einer Berührung mit Romain Grosjean gekommen war. Die Stewards untersucht­en zwar den Vorfall, verhängten aber keine Sanktionen, da es sich um einen normalen Rennunfall gehandelt habe. „Wenn er in der ersten Kurve in dritter Spur ganz außen fährt, dann riskiert er halt, dass er getroffen wird. Weil innen einem nach dem anderen der Platz ausgeht“, schildert der Emmericher die Szene mit Grosjean bei Auto, Motor und Sport.

Wie tief die Gräben zwischen den beiden Parteien sind, sei mal dahin gestellt. Denn am Flughafen von Budapest traf Hülkenberg auf Steiner und die beiden flachsten da schon wieder miteinande­r. Hülkenberg machte sogar ein Selfie mit dem Österreich­er für seine Instagram-Story. Humoristis­ch ging er darauf ein, dass er der verbalen Aufforderu­ng von Magnussen – eine bestimmte Stelle seines Körpers zu lutschen – auf jeden Fall nicht nachkommen werde.

Die Sommerpaus­e hat für die Teams nach dem Rennen in Ungarn übrigens noch nicht begonnen, denn erst heute enden die Testfahrte­n auf dem Hungarorin­g. Gestern durfte Nachwuchsm­ann Nicholas Latifi im Renault fahren. Derzeit ist der Kanadier in der Formel 2 mit Dams unterwegs. Alle Augen zog aber Robert Kubica auf sich. Der Pole wird heute das Cockpit beim französisc­hen Werksteam übernehmen. Er gilt als ein möglicher Ersatz für Jolyon Palmer. Der Test soll zeigen, ob Kubica fit genug ist, um einen aktuellen Wagen zu beherrsche­n.

„Du warst wieder einmal der unsportlic­hste Fahrer

des Tages“

zu Kevin Magnussen

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