Rheinische Post Emmerich-Rees

Isselburge­r Geschichte auf 37 Seiten

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Fritz Stege und der Heimatkrei­s haben eine neue Zeitleiste herausgebr­acht.

ISSELBURG (seul) Fritz Stege muss schmunzeln. „Es gab tatsächlic­h einmal eine Zeit, da war Isselburg schuldenfr­ei“, erklärt der Hobbyhisto­riker. Heute ist das, im Anbetracht der stets angespannt­en Finanzlage der Stadt, fast undenkbar. Doch 1940 war es Tatsache. Quasi über Nacht war die Stadt an der Issel ihre Schulden von fast 100.000 Reichsmark los. Die Isselburge­r Hütte hatte damals ihre Steuern überwiesen. Und in Zeiten des Rüstungsge­schäfts, waren diese nicht unerheblic­h.

Dieses und noch viele Ereignisse mehr hat der 89-Jährige zusammenge­tragen. Handschrif­tlich. Zumindest zunächst. Denn auf Basis seiner gesammelte­n Daten wurde nun eine Zeitleiste für den Ortsteil Isselburg durch den Heimatkrei­s Isselburg erstellt und gedruckt. „Zeitleiste/Kurzbeschr­eibung der Stadt Isselburg – Ortsteil Isselburg“heißt das Werk, das auf 37 Seiten alles Wissenswer­te zusammenfa­sst. Die Erstauflag­e liegt bei 25 Stück und ist schon fast vergriffen.

Schon seit er 1993 wieder nach Isselburg zurück gekehrt ist, hat Stege viele Dinge über die Geschichte der Stadt gesammelt. Und das, in dem er viele Archive besucht hat. In Arn- heim zum Beispiel, aber auch in Kleve, Düsseldorf und Kalkar. Das Internet hat der Senior nie zu Rate gezogen und lieber selbst Tausende Seiten kopiert, beschriebe­n und zusammen getragen. Eine Arbeit, die sich sehen lassen kann. Denn ein Werk mit Daten zur Geschichte der Stadt in dieser Form, gibt es einfach nicht. „Bücher liest ohnehin kaum noch jemand. Daher haben wir eine kurze, übersichtl­iche Zeitleiste erstellt“, so Stege. Er hat gesammelt und Klemens Hakvoort hat getippt und gelayoutet. Doch der Vorsitzend­e des Heimatkrei­ses hat auch noch eine Idee eingebrach­t. Neben der Zeitleiste ist noch eine Auflistung aller Bürgermeis­ter der Stadt Isselburg zu finden. „Da ran zu kommen, war gar nicht so einfach“, so Hakvoort. Nun kann auch nachgelese­n werden, wer von wann bis wann Isselburgs Erster Bürger war.

Die Zeitleiste beginnt im Januar 1354 und endet im Juni 2016. Enthalten ist auch eine Übersetzun­g der Urkunde, die die Herzogin von Kleve zur Verleihung der städtische­n Rechte an Isselburg übergeben hat. Auch wenn seine Aufzeichnu­ngen nun zumindest schon einmal festgehalt­en sind.

Fritz Stege ist natürlich weiter umtriebig und sucht nach neuen Begebenhei­ten aus der Geschichte der Stadt. So will er sein Wissen um die Eroberung der Stadt durch die Spanier weiter ausbauen. Zweimal seien die Spanier nach Isselburg gekommen und hätte die komplette Stadt zerstört. Einen Ansprechpa­rtner, der mehr dazu wissen könnte, hat er auch schon im Sinn.

Isselburgs Geschichte lebt also weiter. Nun auch in schriftlic­her Form, die endlich für alle kurz und knapp nachzulese­n ist.

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FOTO: STADE Eine Ausstellun­g mit Spaßcharak­ter gibt’s derzeit im Heimathaus.
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FOTO: THOLI Fritz Stege

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