Gefahrgut: Gefährliche Idee der niederländischen Staatssekretärin
DEN HAAG/EMMERICH (nk) Der Schienengüterverkehr nimmt weiter zu. Das Aufkommen auf der Verbindung Rotterdam-Genua, eine der europäischen Hauptschlagadern, stieg 2016 um 1,8 Prozent, das entspricht einer Zunahme von zirka 170.000 internationalen Güterzügen.
Es gibt verschiedene Szenarien, das Wachstum in den Griff zu kriegen. So könnten 2021 die ersten bis zu 740 Meter langen Züge, 200 Meter länger als im Moment, über die vielbefahrene Relation RotterdamGenua rollen. Und damit auch über die Betuwe-Route. Was nicht folgenlos für die Anwohner bleibt. Die niederländische Staatssekretärin für Infrastruktur, Sharon Dijksma, setzt sich daher dafür ein, dass durch Umrüstung 80 Prozent der Züge bis 2020 leise sind.
Mit einer anderen Idee hat Dijksma die Eisenbahnbranche gegen sich aufgebracht. Die hat noch die freie Wahl, wo sie den Güterverkehr abwickelt. Über Twente und Brabant ist es billiger und schneller. Aber sie möchte nach Protesten dichtbesiedelte Gebiete in Brabant, Gelderland und Overijssel von „Gift- und Explosionszügen“ver- schonen. Diese „tickenden Zeitbomben“sollen stattdessen über die sicherere Betuwe-Route Richtung Zevenaar/Emmerich gelenkt werden.
Was Dijksma vergisst: die BetuweRoute verläuft in Deutschland sehr wohl durch Wohngebiete.