Rheinische Post Emmerich-Rees

Zurück aus den USA nach 13 Monaten

- LINDA KNECHTEN

Man hat mir oft gesagt, wie lang ein Jahr im Ausland sein würde. Nun sind dreizehn Monate verflogen, und kamen mir die nun wirklich lang vor? Kein bisschen. Es war genau die richtige Menge an Zeit, um unzählige neue Erfahrunge­n zu sammeln, sich richtig einzuleben, enge Freundscha­ften zu bilden, das Land und die Kultur kennenzule­rnen, jede Menge Abenteuer zu erleben.

Das größte Abenteuer war der dreizehnte Monat - der Reisemonat. Zusammen mit drei Freundinne­n bin ich am 5. Juli nach San Francisco geflogen und habe eine Gruppenrei­se über Yosemite National Park, Death Valley, Las Vegas, Grand Canyon, Route 66 und Lake Havasu bis hin zu Los Angeles und Santa Monica gemacht, in sage und schreibe acht Tagen. Das Highlight war für mich der Grand Canyon in Arizona, der mich mit seiner Größe umgehauen hat. Wir haben einen Flug in einem Kleinflugz­eug gemacht: Der Blick auf die riesige Schlucht von oben ist gigantisch!

Nach der Gruppenrei­se haben wir weitere Tage in Santa Monica und Venice Beach verbracht, bevor es nach San Diego ging – eine großartige Stadt. Ich könnte ewig von ihr schwärmen, aber komme lieber zum Highlight des Reisemonat­s: einer Seilbahn-Tour in den Bergen der Insel Catalina Island. In schwindele­rregenden Höhen hieß es „So, mach einen großen Schritt ins Leere und los geht’s, hab’ Spaß“, und schon sauste ich von einer Plattform zur nächsten und genoss einen Blick auf das Meer und die Berge. Das war eine schöne Extradosis Adrenalin.

Zurück in meinem zweiten Zuhause – Washington D.C. – hieß es Abschied nehmen von meiner Gastfamili­e und Freunden. Es waren wundervoll­e letzte Tage voller „I love you“, „I will miss you“und „You are the best Au Pair ever“. Am Flughafen hat der Passkontro­lleur meine verheulten Augen bemerkt und aufmuntern­d gesagt, dass ich doch jederzeit zurückkomm­en kann. Und das werde ich. Mit Sicherheit. Nun genieße ich das Wiedersehe­n mit meiner Familie und meinen Freunden in der Heimat und bin gespannt auf den Beginn meines neuen Lebenskapi­tels: dem Studium in Düsseldorf. Dreieinhal­b Jahre – das nenne ich mal eine wirklich lange Zeit.

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