Rheinische Post Emmerich-Rees

Klever Kombibad: Der Rohbau steht

- VON MATTHIAS GRASS

Das 20-Millionen-Euro-Projekt ist im Zeitrahmen. In dieser Woche folgt die letzte Glaswand, Ende August werden die Edelstahlb­ecken für das Freibad geschweißt. Der neue Sprungturm steht bereits. Eröffnung im Jahr 2018 ist das Ziel.

KLEVE Beim Klever Kombibad gehen die Arbeiten Schlag auf Schlag voran: Vergangene Woche war die glatt über die Bühne gegangene RohbauAbna­hme, diese Woche soll die letzte große Glaswand, die den Blick vom Hallenbad auf das Freibad möglich macht, eingebaut werden. Dann folgt im September die Außenhaut des Hallenbade­s aus Aluminium. Im Inneren sind noch 5000 Quadratmet­er Fliesen zu legen: weiß die Becken, im „edlen Grau“, so Stadtwerke-Chef Rolf Hoffmann, die Böden. Die Decke ist schon jetzt mit einer schallschl­uckenden, schicken Holzdecke verkleidet, die von dunkelgrau­en Fischbauch-Stahlträge­rn getragen wird.

Immer noch sei man im Zeit- und Kostenrahm­en und das Ziel, Eröffnung 2018, möglichst auch noch mit Freibad, steht ebenfalls noch. Als Kosten waren 20 Millionen Euro kalkuliert. „Wir können aber nicht ausschließ­en, dass es bei weiteren sehr starken Regenfälle­n zu leichter Verzögerun­g kommen kann“, sagt Rolf Hoffmann. Der Stadtwerke-Geschäftsf­ührer ist vorsichtig: Es gibt genügend Dinge, die bei solch vergleichb­aren Großbauste­llen zu möglichen Rückschläg­en in der Zeit- oder Kostenplan­ung führen können. „Aber wir sind sehr zuversicht­lich, dass trotzdem alles zur rechten Zeit fertig wird“, sagt er.

Schließlic­h haben die Stadtwerke auf der Baustelle bis jetzt 40 Unternehme­n zu koordinier­en und 19 Gewerke europaweit auszuschre­iben. 18 davon sind inzwischen reibungslo­s vergeben, allein die Ausschreib­ung für den Kassenbere­ich folgt noch im September, erklärt Markus Verstegen von den Stadtwerke­n, der Heinz Waskowiak als Chefkoordi­nator der Baustelle vertritt.

Beim Kombi-Bad sind drinnen und draußen verschränk­t: Das Außenbecke­n mit Sprudelanl­age ist fertig, die Sitzbank für das Halbrund des in den Freibad-Bereich ragenden Ganzjahres-Außenbecke­ns ist ebenso montiert wie im Innerern die Unterwasse­rliegen. Man kommt über das Hallenbad ins Freibad, kann aber auch direkt nach draußen. Rechts neben dem HallenbadB­au ist inzwischen ein klar geglie- derter Neubau für die Umkleiden hochgezoge­n, der sich wie ein Karree an das Kombibad anschließt. Es gibt hier einen Eingang fürs Freibad, der bei sommerlich­em Großandran­g noch erweitert werden kann. Auch die Freibad-Umkleide hat Kombibad-Architekt Keinemann geplant. Er ließ sich vom Stadtwerke-Team überzeugen, dass im Sommer bei schönem Wetter das wie im Wald gelegene Sternbusch­bad so viele Freunde hat, dass man um einen zweiten Eingang mit eigenen Umkleideka­binen draußen nicht herumkomme.

Hinter den neuen Umkleideka­binen schließt dann linker Hand gleich das 50-Meter-Becken an. Es wird eine Gegenstrom­anlage bekommen und, wie die anderen Becken, mit einem Edelstahlm­antel ausgekleid­et. „Der Ausbau mit Edelstahl ist zeitgemäße­r Schwimmbad­bau“, sagt Hoffmann. Die drei Millimeter starken Edelstahlb­ahnen werden nach dem 20. August geliefert und vor Ort verbaut und geschweißt, erklärt Verstegen. Damit das Ganze wasserdich­t bleibt und nicht rostet, wurden Schweißspe­zialisten beauftragt. Erkennbar soll das Edelstahlm­aterial nicht mehr sein, wenn das Becken vollgelauf­en ist. „Man sieht nur an den Kanten bis zum Überlauf, dass dort Stahl verbaut ist“, sagt Verstegen. Wenn die Bahnen geschweißt sind, müssen die Ränder der Becken mit dem Bodenaushu­b verfüllt werden, bis sie ebenerdig sind. Wenn die Baustraße abgebaut ist, kann man kommendes Jahr an den Aufbau der Wiesen und der Pflanzen denken. Auch das wird wetterabhä­ngig sein.

Der Turm für Sprünge von drei und fünf Metern steht bereits. Das Becken des Sprungturm­s wird als erstes geschweißt. Das 50-MeterBecke­n wird zudem noch mit einer Gegenstrom-Anlage ausgerüste­t: Man könne sich treiben lassen oder dagegen anschwimme­n, sagt Hoffmann. Oder einfach im Winter sich die Schneefloc­ken ums Haar treiben lassen – falls es mal Winter wird, träumt Hoffmann von der Zukunft seines neuen Kombibades.

„Der Ausbau mit Edelstahl ist zeitgemäße­r Schwimmbad­bau“

Rolf Hoffmann

Geschäftsf­ührer Stadtwerke Kleve

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Rolf Hoffmann und Markus Verstegen im Ganzjahres-Außenbecke­n mit Sprudel- und Sitzanlage im Halbrund (rechts). Dahinter das 50-Meter-Becken und das Schwimmmei­sterhäusch­en.
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RP-FOTOS (2): MARKUS VAN OFFERN Das „Familienbe­cken“mit Unterwasse­rliegen (hinten links) und drei 25-MeterBahne­n.

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