Rheinische Post Emmerich-Rees

Fast richtig: Der Manager fuhr nach Haltern

- VON JULIA LATZEL

Anreisetag beim Open Air. Die Stimmung ist bestens, aber nicht jeder findet den Weg direkt.

HALDERN Wie praktisch es ist, jetzt eine direkte Bahnverbin­dung von den Niederland­en bis ins Lindendorf zu haben, merkte Jan Kinds, der das neue Angebot der Bahn gestern Morgen nutzte, um zum Haldern Pop Festival anzureisen.

Der Fan aus Tilburg konnte direkt von Arnheim durchfahre­n und freute sich schon aufs Festival: „Ich bin schon das sechste Mal dabei. In den Vorjahren war ich immer mit Freunden zusammen hier, dieses Mal das erste Jahr alleine. Am meisten freue ich mich auf Mario Batkovic am Freitag in der Kirche.“

In Haldern angenommen, nahm Kinds auch direkt den Shuttle-Service der Bierbrauer­ei König Pilsener in Anspruch. Die Mitarbeite­r kümmerten sich gestern und auch noch heute darum, dass das Gepäck sicher zum Gelände kommt, während die Besitzer den Weg zu Fuß bestreiten. Damit der Weg verkürzt wird, erhalten sie – ein wenig Werbung muss sein – ein „Wegbier“mit einer Nummer. Die kann dann leer wieder gegen das Gepäck eingelöst werden. Der Niederländ­er erhielt um halb elf die Nummer zehn.

Auch für die VIPs gibt es einen Shuttle-Service vom Bahnhof aus. Hier müssen die Fahrer bangen, dass ihre Gäste auch den richtigen Bahnhof anfahren. „Der Manager von Bear’s Den ist beispielsw­eise schon mal nach Haltern am See gefahren, weil er sich vertan hat“, erzählt der Chauffeur, der gestern Morgen auf Lichttechn­iker Till wartete.

Auch die Geschäfte im Dorf haben sich auf den Andrang durch die Festivalbe­sucher vorbereite­t. Die Restaurant­s warben auf dem Weg zum Festivalge­lände in mehreren Sprachen mit einem Frühstücks­angebot. Das Geschäft Schuh Becker hatte sich ein ganz besonderes Angebot für die Anreisende­n ausgedacht: Gummistief­el zum Haldern Pop für 15 Euro. „Wir haben im Vor- feld immer die Wetterkart­e im Auge. Die hat für dieses Jahr gemischtes Wetter angesagt“, sagte Sabine Hülskens. „Darum haben wir einen ausreichen­den Vorrat an Gummistief­eln angeschaff­t. Die werden auch gut angenommen. Schon vor Ladenöffnu­ng standen die ersten Kunden vor der Tür.“Bis Mittag waren bereits zwölf Paar verkauft. Und dass die durchaus eine gute Investitio­n waren, zeigen die Erfahrunge­n aus den Vorjahren. „Mein Sohn war vor drei Jahren beim Festival und musste irgendwann flüchten, weil sein Zelt unter Wasser stand“, erinnerte sich Sabine Hülskens.

Und auch in diesem Jahr fing es am Nachmittag mit leichtem Regen an. Das konnte die Vorfreude auf das Festival aber nicht trüben. Kathrin Köster aus Haldern freute sich besonders auf ihre Freunde: „Ich wohne mittlerwei­le in Oberhausen und sehe meine Freunde einmal im Jahr hier beim Halderner Open Air. Natürlich freue ich mich auch auf die Bands. Clueso und Get well soon finde ich toll. Aber für mich steht mehr das Zusammense­in im Vordergrun­d.“So machte sie sich gestern bereits früh am Morgen zum Marktplatz auf, um dort ihr Festivalbä­ndchen abzuholen und sich mit der Festivalze­itung „Dat Blatt“sowie einem Zeitplan für das Festival einzudecke­n.

Am Festivalge­lände war schon früh am Morgen viel Betrieb. Schließlic­h sind die besten Plätze für Zelt und Co. beliebt.

Schon bei der Anreise wurde deutlich, dass es in den nächsten Tagen kreative Ideen auf dem Campingpla­tz zu sehen gibt, die auch einen großen Teil der familiären Atmosphäre ausmachen.

 ??  ?? Festivalbe­sucher holen sich ihre Bändchen ab.
Festivalbe­sucher holen sich ihre Bändchen ab.
 ??  ?? Jan Kinds beim Gepäckserv­ice.
Jan Kinds beim Gepäckserv­ice.
 ??  ?? Sabine Hülskens mit Gummistief­eln.
Sabine Hülskens mit Gummistief­eln.

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