Rheinische Post Emmerich-Rees

Kirche soll Festival-Location bleiben

- VON SEBASTIAN LATZEL

HALDERN Marian Szalecki gab seinerzeit den Anstoß zu Konzerten in der Kirche. Die Kirche sei nur das Gebäude, sie müsse mit Leben gefüllt werden. Das geschehe über die Menschen, war der Ansatz des Geistliche­n, der auch für die Gemeinde St. Georg Haldern zuständig war. Die Eröffnung des Haldern Pop im Gotteshaus ist inzwischen schon zur festen Tradition geworden. Viele Musiker schätzen die ganz besondere Atmosphäre und Akustik in der Kirche. Mittlerwei­le hat Pastor Szalecki die Gemeinde verlassen, und die Pfarrei steht vor großen Veränderun­gen. In naher Zukunft wird es eine Fusion mit den Nachbargem­einden St. Quirinus Millingen und St. Irmgardis Rees geben.

Am Konzept der Konzerte in der Kirche soll sich nichts ändern. „Ich kann mich der Meinung von Pastor Szalecki nur voll anschließe­n“, sagt Pfarrer Carsten Franken. Zudem sei das Festival schließlic­h aus der Kirchengem­einde entstanden. Bekanntlic­h waren es die Messdiener, die das Konzert seinerzeit auf die Beine gestellt hatten. Vor diesem Hintergrun­d sei es sehr passend, dass das Festival auch das Gotteshaus einbeziehe, sagt Franken. Für ihn wird es sein erstes Open Air sein. Er hat vor, sich auf jeden Fall selbst einen Eindruck zu verschaffe­n.

Im Bistum Münster werden Kirchen für Gottesdien­ste und kulturelle Veranstalt­ungen der jeweiligen Pfarreien genutzt. Sie seien für viele Menschen der Pfarrei und der Kommune Orte der Stille und der Gottesbege­gnung, der festlichen Feiern zu Hochfesten sowie der Trauer und Besinnung, so ein Sprecher des Bistums. „Bei der Nutzung der Kirche für kulturelle Veranstalt­ungen wird in besonderer Weise darauf geachtet, dass die aufgeführt­e Musik der Würde des Raumes angemessen ist.“Die Entscheidu­ng darüber fälle die jeweilige Pfarrei.

Das Bistum sei moderner Musik gegenüber aufgeschlo­ssen. Ulrich Grimpe vom Referat Kirchenmus­ik: „Wir unterstütz­en christlich­e Popmusik, für die es zahlreiche Beispiele gibt. In ihr werden Sinn- und Orientieru­ngsfragen gestellt, und sie kann dazu anregen, sich mit Gott auseinande­rzusetzen.“Die Musik sei ein neues Element in der christlich­en Landschaft, eine gute Möglichkei­t, auf Kinder und Jugendlich­e zuzugehen, die sonst keinen oder wenig Kontakt zur Kirche haben.

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