Rheinische Post Emmerich-Rees

China setzt UN-Sanktionen gegen Nordkorea um

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PEKING/WASHINGTON (dpa) Im Nordkorea-Konflikt hat China gestern einen Importstop­p für Eisen, Meeresfrüc­hte, Blei, Kohle und Erze aus dem Nachbarlan­d verhängt. Mit der Ankündigun­g des Einfuhrver­bots setzte das Handelsmin­isterium in Peking Sanktionen der Vereinten Nationen um. Der UN-Sicherheit­srat hatte die neuen Strafmaßna­hmen nach dem jüngsten Test einer Langstreck­enrakete verhängt.

Die Maßnahme soll nordkorean­ische Exporte in Höhe von einer Milliarde US-Dollar und damit ein Drittel der Ausfuhren treffen. Mehr als 80 Prozent des nordkorean­ischen Außenhande­ls laufen über China, das im Frühjahr schon von sich aus Importe von Kohle aus Nordkorea gestoppt hatte.

Angesichts einer drohenden Untersuchu­ng seiner mutmaßlich „unfairen“Handelspra­ktiken durch die USA warnte China die Amerikaner zugleich vor einem Handelskri­eg. „Es wird keine Gewinner, sondern nur Verlierer geben“, sagte eine Sprecherin des Außenminis­teriums. US-Präsident Donald Trump wollte gestern ein Memorandum unterzeich­nen, um eine Untersuchu­ng der chinesisch­en Handelspra­ktiken einzuleite­n. Dabei soll vor allem Vorwürfen des Diebstahls geistigen Eigentums durch China nachgegang­en werden. Am Ende könnten Sanktionen verhängt werden. Es wird spekuliert, dass Trump Druck auf China ausüben will, um eine stärkere Zusammenar­beit im Nordkorea-Konflikt zu erreichen.

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