Kulturverein zeigt sich offen und modern
Mesopotamisches Kulturzentrum in ehemaliger Fabrikhalle eröffnet.
EMMERICH (udoeb) Die Autokennzeichen vor dem ehemaligen Fabrikgelände der Firma Hesse an der Nierenberger Straße verrieten es schon: Hier steht Großes bevor, und die Gäste kommen von weit her. Der Mesopotamische Kulturverein öffnete zum ersten Mal seine Pforten und trat damit ans Licht der Öffentlichkeit. Mit Mesopotamien ist das sogenannte Zweistromland mit Euphrat und Tigris gemeint.
Der Andrang war groß. Es mussten für den festlich geschmückten Saal noch extra Stühle herbeigeschafft werden. Auf die Frage, was das Hauptziel des Vereins sei, nannte Pressesprecherin Revse (Rausche) Akyel direkt die Integrationshilfe. Für Revse, die in Deutschland geboren ist, gehört unbedingt die deutsche Sprache dazu.
Im neuen Zentrum wird es künftig Sprachkurse geben: für Kriegsflüchtlinge jedweder Nationalität. Aber auch für junge Kurden, die inzwischen nur noch Deutsch sprechen und ihre traditionelle Muttersprache nicht mehr sprechen und verstehen. Oder für Deutsche, die Kurdisch lernen wollen. Alles ist möglich. Das Haus steht jeder Religion offen. Yeziden, Muslime, Aleviten und Christen sind uneingeschränkt willkommen. Man will ihnen bei der Integration helfen.
Wie gastfreundlich die Kurden sind, davon konnte sich jeder überzeugen. Es wurde gekocht, es roch köstlich. Es wurde Tee ausge- schenkt, es wurde viel geredet – und man höre und staune: Die Hauptsprache war Deutsch! Das bunte Programm wurde in Kurdisch und Deutsch abgehalten. Auch das zeigt die Offenheit des Vereins.