„Urlaub ohne Koffer“kommt gut an
34 Senioren nehmen an dem Angebot der Gemeindecaritas von St. Irmgardis teil. Zum 14. Mal bereits bietet die Pfarrgemeinde den Senioren-Urlaub vor der Haustür an.
REES (rey) Ihr Mittagsschläfchen genießt Maria Schaffeld aus Haldern unübersehbar. Auch als ein Großteil der übrigen Senioren auf den bunten Campingstühlen im Hof des Kolpinghauses Platz nimmt, wird die 91-Jährige nicht wach. Wie 33 weitere ältere Menschen aus dem gesamten Stadtgebiet nimmt die Haldernerin am „Urlaub ohne Koffer“-Angebot der Gemeindecaritas von St. Irmgardis teil.
„Die Senioren hier fühlen sich einfach wohl in der Gemeinschaft“, weiß Barbara Bohnen, die die einwöchige Urlaubs-Freizeit leitet. Denn viele der Teilnehmer lebten alleine und kämen kaum vor die Tür. Jetzt frühstücken sie zusammen, machen Spiele, klönen und fühlen sich einfach wohl.
Zum 14. Mal bietet die Pfarrgemeinde den Senioren-Urlaub vor der Haustür an. Unterstützt wird Pastoralreferentin Barbara Bohnen von insgesamt zwölf ehrenamtlichen Helfern, die sich liebevoll um die alten Menschen kümmern, von denen viele mit Rollator oder Rollstuhl unterwegs sind.
Morgens um 8.15 Uhr werden sie mit einem von vier Bussen abgeholt und nachmittags wieder heimgebracht. Etwa von Rudi Lodewick, dem „Mädchen für alles“, wie Barbara Bohnen lachend sagt. Die äl- teste Betreuerin ist übrigens Mia Kleen – mit 77 Jahren.
Das Programm für die 79 bis 95 Jahre alten Reeser kann sich sehen lassen: Mittwoch etwa geht’s zunächst zum Markt, am Nachmittag dann gemeinsam an den Diersfordter Waldsee. Eingeladen hat sie hierher der Reeser Männergesangverein Harmonie. „Da steht sogar eine Bootsfahrt an, bei der bestimmt auch gesungen wird“, ist sich Barbara Bohnen ziemlich sicher.
35 Euro zahlen die Senioren für die eine Woche – inklusive Frühstück, Mittagsessen, Kaffee und Plätzchen. Apropos Verpflegung: Gegrillt wird auch, und wohl alle freuen sich schon auf selbstgemachte Reibekuchen.
Zu Gast war auch schon Nachtwächter Heinz Wellmann. Von dem dürften die 85-jährigen Neubürger Ruth und Horst Beil viel erfahren haben über ihre Wahlheimat. „Wir sind jedenfalls im nächsten Jahr wieder dabei“, kündigt der alte Herr schon mal an.