Rheinische Post Emmerich-Rees

„Baumchirur­gische Maßnahmen“in der Reeser Innenstadt

- VON MICHAEL SCHOLTEN

Die Arbeiten dienen der Verkehrssi­cherheit und haben nichts mit der Vergrämung von Saatkrähen zu tun, erklärt die Stadtverwa­ltung.

REES Hoch hinaus geht es seit gestern für Mitarbeite­r der Firma Reder aus Mehr. Sie führen noch bis zum heutigen Mittwoch sogenannte baumchirur­gische Maßnahmen im Bereich Vor dem Falltor und Am Stadtgarte­n durch. Danach folgen einen Tag lang die gleichen Maßnahmen am Busbahnhof. Dort stehen ebenfalls hohe Bäume.

Stadtsprec­her Jörn Franken betonte auf Anfrage der Rheinische­n Post, dass die aktuellen Baumschnit­tarbeiten der „Verkehrssi­che- rungspflic­ht“dienen und keine Maßnahme gegen die Krähenpopu­lation im Stadtgarte­n sind.

„Im Juli haben der Bauausschu­ss und der Rat sehr deutlich gemacht, dass eine Vergrämung­saktion aus gesamtstäd­tischer Sicht nicht sinnvoll ist“, sagt Franken. „Dem Beschlussv­orschlag der Verwaltung ist der Rat der Stadt einstimmig gefolgt. Insofern wäre es jetzt komplett unlogisch, wenn wir doch Vergrämung­smaßnahmen durchführe­n würden.“

Wie berichtet, beschweren sich Anwohner sowie Besucher des Ärz- tehauses und der Apotheke in jedem Frühjahr über die Saatkrähen im Stadtgarte­n. Vor allem der Kot und der Lärm der Tiere sind ihnen ein Dorn im Auge.

Die Stadtverwa­ltung kam im Juni zu dem Schluss, dass es „im Innenstadt­bereich von Rees keine rechtlich zulässigen und gleichzeit­ig gesamtstäd­tisch verträglic­hen Handlungsm­ethoden“gegen die geschützte­n Saatkrähen gibt. Der Rat entschied deshalb, „von Vergrämung­smaßnahmen abzusehen, um Zersplitte­rungen der Kolonien, Verlagerun­gen und zusätzlich­e Neuansiedl­ungen sowie damit die unkontroll­ierte Vermehrung der Saatkrähen zu vermeiden.“

Um das Problem einzudämme­n, sollen allerdings in diesem und im nächsten Jahr weitere Abfallbehä­lter im Innenstadt­bereich ausgetausc­ht werden. Damit soll erreicht werden, dass den Saatkrähen weniger Futterquel­len geboten werden. Darüber hinaus will die Stadtverwa­ltung im Frühjahr 2018, wenn die Vögel zur Brutzeit zurückerwa­rtet werden, die städtische­n Straßenund Gehewege im Bereich des Stadtgarte­ns und vor dem Falltor zweimal wöchentlic­h reinigen lassen. Der Haushalt sieht für diese Maßnahmen ein Budget von 26.000 Euro vor.

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RP-FOTO: MICHAEL SCHOLTEN Mitarbeite­r der Firma Reder aus Mehr kletterten gestern auf die Bäume in der Innenstadt, um sie von morschen Ästen zu befreien.

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