„Baumchirurgische Maßnahmen“in der Reeser Innenstadt
Die Arbeiten dienen der Verkehrssicherheit und haben nichts mit der Vergrämung von Saatkrähen zu tun, erklärt die Stadtverwaltung.
REES Hoch hinaus geht es seit gestern für Mitarbeiter der Firma Reder aus Mehr. Sie führen noch bis zum heutigen Mittwoch sogenannte baumchirurgische Maßnahmen im Bereich Vor dem Falltor und Am Stadtgarten durch. Danach folgen einen Tag lang die gleichen Maßnahmen am Busbahnhof. Dort stehen ebenfalls hohe Bäume.
Stadtsprecher Jörn Franken betonte auf Anfrage der Rheinischen Post, dass die aktuellen Baumschnittarbeiten der „Verkehrssiche- rungspflicht“dienen und keine Maßnahme gegen die Krähenpopulation im Stadtgarten sind.
„Im Juli haben der Bauausschuss und der Rat sehr deutlich gemacht, dass eine Vergrämungsaktion aus gesamtstädtischer Sicht nicht sinnvoll ist“, sagt Franken. „Dem Beschlussvorschlag der Verwaltung ist der Rat der Stadt einstimmig gefolgt. Insofern wäre es jetzt komplett unlogisch, wenn wir doch Vergrämungsmaßnahmen durchführen würden.“
Wie berichtet, beschweren sich Anwohner sowie Besucher des Ärz- tehauses und der Apotheke in jedem Frühjahr über die Saatkrähen im Stadtgarten. Vor allem der Kot und der Lärm der Tiere sind ihnen ein Dorn im Auge.
Die Stadtverwaltung kam im Juni zu dem Schluss, dass es „im Innenstadtbereich von Rees keine rechtlich zulässigen und gleichzeitig gesamtstädtisch verträglichen Handlungsmethoden“gegen die geschützten Saatkrähen gibt. Der Rat entschied deshalb, „von Vergrämungsmaßnahmen abzusehen, um Zersplitterungen der Kolonien, Verlagerungen und zusätzliche Neuansiedlungen sowie damit die unkontrollierte Vermehrung der Saatkrähen zu vermeiden.“
Um das Problem einzudämmen, sollen allerdings in diesem und im nächsten Jahr weitere Abfallbehälter im Innenstadtbereich ausgetauscht werden. Damit soll erreicht werden, dass den Saatkrähen weniger Futterquellen geboten werden. Darüber hinaus will die Stadtverwaltung im Frühjahr 2018, wenn die Vögel zur Brutzeit zurückerwartet werden, die städtischen Straßenund Gehewege im Bereich des Stadtgartens und vor dem Falltor zweimal wöchentlich reinigen lassen. Der Haushalt sieht für diese Maßnahmen ein Budget von 26.000 Euro vor.