Radfahren sicherer machen
Spätestens, wenn die Sonne mal so freundlich scheint wie in diesen Tagen, holen auch solche Niederrheiner, die sich sonst eher ihrem Auto anvertrauen, mal das Fahrrad aus Keller oder Garage. Dann fahren sie ins Grüne, vielleicht in eine nahe Gartenwirtschaft und finden das Leben schön. Wenn sie ein Stück weiter fahren, erleben sie vermutlich die weniger erfreuliche Seite der Medaille: dass nämlich Fahrradfahren ganz schön gefährlich ist. Auch bei uns am „fahrradfreundlichen“Niederrhein.
Radfahrern geht es nämlich nicht schon allein dadurch gut, das eine Region frei von nennenswerten Erhebungen ist. Sie brauchen auch Wege, in denen sie möglichst nicht vom motorisierten Verkehr bedroht werden und ihrerseits auch keine Fußgänger gefährden. Mit anderen Worten: Radwege. Das ist auch vielerorts erkannt, allerdings steht manchem für sinnvoll erachteten Projekt die Finanzierung störend im Weg. Ob Gemeindestraße, Kreisoder Landstraße – verschiedene Geldgeber kommen in Frage und müssen erst einmal von der Dringlichkeit des Projekts überzeugt werden.
Im Nordkreis entsteht gerade ein wunderbarer Radweg zwischen Goch und Bedburg-Hau, der Blick auf den Rhein bei Grieth wird für Zweiradfahrer in zwei Jahren ohne Sorgen möglich sein. Im Süden freuen sich Radler über ein paar Kilometer neue Radstrecke Richtung Wachtendonk. Wer gezwungen ist, über Gelderns innerstädtische Wälle oder durch den EinbahnstraßenDschungel von Goch mit dem Rad zu fahren, hat daran sicher wenig Freude. Auch Rees sieht dringenden Bedarf; die Tour über die Wardtstraße nach Grietherbusch ist eine gefährliche Sache. Eine Menge Aufgaben also, die auf die Verantwortlichen zukommen. Bei allen großen Strukturfragen und Ideen zur Stadtentwicklung sollten die Radfahrer nicht vergessen werden. Denn je mehr tägliche Wege _ auch von Berufspendlern und Schülern – per Rad unternommen werden, desto besser für die Zukunft der Städte und Dörfer. Nicht von ungefähr radeln wir so gern durch die Niederlande. Weil’s dort funktioniert.