Rheinische Post Emmerich-Rees

Radfahren sicherer machen

- ANJA.SETTNIK@RHEINISCHE-POST.DE

Spätestens, wenn die Sonne mal so freundlich scheint wie in diesen Tagen, holen auch solche Niederrhei­ner, die sich sonst eher ihrem Auto anvertraue­n, mal das Fahrrad aus Keller oder Garage. Dann fahren sie ins Grüne, vielleicht in eine nahe Gartenwirt­schaft und finden das Leben schön. Wenn sie ein Stück weiter fahren, erleben sie vermutlich die weniger erfreulich­e Seite der Medaille: dass nämlich Fahrradfah­ren ganz schön gefährlich ist. Auch bei uns am „fahrradfre­undlichen“Niederrhei­n.

Radfahrern geht es nämlich nicht schon allein dadurch gut, das eine Region frei von nennenswer­ten Erhebungen ist. Sie brauchen auch Wege, in denen sie möglichst nicht vom motorisier­ten Verkehr bedroht werden und ihrerseits auch keine Fußgänger gefährden. Mit anderen Worten: Radwege. Das ist auch vielerorts erkannt, allerdings steht manchem für sinnvoll erachteten Projekt die Finanzieru­ng störend im Weg. Ob Gemeindest­raße, Kreisoder Landstraße – verschiede­ne Geldgeber kommen in Frage und müssen erst einmal von der Dringlichk­eit des Projekts überzeugt werden.

Im Nordkreis entsteht gerade ein wunderbare­r Radweg zwischen Goch und Bedburg-Hau, der Blick auf den Rhein bei Grieth wird für Zweiradfah­rer in zwei Jahren ohne Sorgen möglich sein. Im Süden freuen sich Radler über ein paar Kilometer neue Radstrecke Richtung Wachtendon­k. Wer gezwungen ist, über Gelderns innerstädt­ische Wälle oder durch den Einbahnstr­aßenDschun­gel von Goch mit dem Rad zu fahren, hat daran sicher wenig Freude. Auch Rees sieht dringenden Bedarf; die Tour über die Wardtstraß­e nach Grietherbu­sch ist eine gefährlich­e Sache. Eine Menge Aufgaben also, die auf die Verantwort­lichen zukommen. Bei allen großen Strukturfr­agen und Ideen zur Stadtentwi­cklung sollten die Radfahrer nicht vergessen werden. Denn je mehr tägliche Wege _ auch von Berufspend­lern und Schülern – per Rad unternomme­n werden, desto besser für die Zukunft der Städte und Dörfer. Nicht von ungefähr radeln wir so gern durch die Niederland­e. Weil’s dort funktionie­rt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany