Werth gewinnt ihr 16. EM-Gold
GÖTEBORG (sid) Das war Isabell Werths zweiter EM-Streich in Göteborg, doch wie nie zuvor spürte die erfolgreichste Reiterin der Geschichte den heißen Atem ihres zweitplatzierten Teamkollegen Sönke Rothenberger im Nacken. Mit ihrem Olympiapferd Weihegold gewann Werth den Grand Prix Spécial und sammelte damit ihre 16. EMMedaille seit 1989 ein. „Ich habe mir gesagt: Mach bloß keine Fehler“, berichtete sie anschließend: „Und es hat ja gereicht.“
Knapp gereicht, denn mit 83,613 Prozentpunkten hielt sie den zweit- platzierten Rothenberger mit Cosmo (82,451) nur mit einiger Mühe auf Distanz – wesentlich knapper, als das in der Vergangenheit der Fall gewesen war. Dritte wurde die Dänin Cathrine Dufour mit Cassidy (79,762).
„Das war Sönkes bester Spécial überhaupt“, sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu: „Sein Pferd ist ein Flugzeug, jetzt kommt er langsam richtig in Fahrt.“Rothenberger selbst, der über das ganze erhitzte Gesicht strahlte, stellte fest, dass es „ganz gut gelaufen ist“. Nun müsse er nur noch versuchen, „wie ein Tellerjongleur im Zirkus alle Elemente gleichzeitig hochzuhalten – wie es Isabell so perfekt beherrscht“.
Dorothee Schneider mit Sammy Davis jr. und Helen Langehanenberg mit Damsey hatten mit der Medaillenvergabe derweil nichts zu tun. Schneider wurde Zwölfte, Langehanenberg nach einem völlig missglückten Vortrag nur 21. Schneider ist wie Werth und Rothenberger für das Kürfinale der besten 15 am Samstag qualifiziert, für Langehanenberg ist die EM beendet.