Rheinische Post Emmerich-Rees

Jordanien will Bundeswehr keine Immunität zugestehen

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BERLIN (dpa) Die Bundesregi­erung hat mit Jordanien noch keine Einigung über das Stationier­ungsabkomm­en für die dorthin aus der Türkei umziehende­n deutschen Soldaten erzielt. Wie der „Spiegel“in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, will Deutschlan­d durchsetze­n, dass die rund 250 Soldaten der Bundeswehr bei ihrem Einsatz in dem arabischen Land durch volle Immunität vor Strafverfo­lgung geschützt werden. Jordanien hat das bislang nicht akzeptiert. „Wir verhandeln noch über das Stationier­ungsabkomm­en“, hieß es aus dem Verteidigu­ngsministe­rium in Berlin. Eine Verzögerun­g der für Oktober geplanten Verlegung der „Tornado“-Aufklärung­sjets auf den jordanisch­en Stützpunkt Al-Asrak sei deshalb aber nicht zu erwarten.

Neben der zivilen Gerichtsba­rkeit gibt es in Jordanien auch islamische Gerichte. Die Zuständigk­eiten der Scharia-Gerichte beschränke­n sich jedoch auf Bereiche wie das Familienre­cht. Eine weit bedeutende­re Rolle kommt dem islamische­n Recht etwa in Katar zu. In dem Golfemirat liegt die Einsatzzen­trale für die multinatio­nale Operation „Counter Daesh“gegen die Terrormili­z Islamische­r Staat in Syrien und dem Irak. Die „Tornados“und ein Tankflugze­ug, das jetzt schon von Jordanien aus startet, sind Teil dieser Operation. Der Bundestag hatte im Juni eine Verlegung der Bundeswehr vom türkischen Stützpunkt Incirlik nach Jordanien beschlosse­n. Grund war ein türkisches Besuchsver­bot für Bundestags­abgeordnet­e bei den deutschen Soldaten in Incirlik.

„Wir verhandeln noch über das Stationier­ungsabkomm­en“

Ein Sprecher des Bundesmini­steri

ums der Verteidigu­ng

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