Rheinische Post Emmerich-Rees

Gewinner Bellarabi fühlt sich als Verlierer

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Ein gut getimter Pass von Admir Mehmedi in die Schnittste­lle der Viererkett­e, ein platzierte­r Schuss ins lange Eck und ab zum Jubeln in die Kurve: Mit seinem Tor zum zwischenze­itlichen 2:1 gegen die TSG Hoffenheim krönte Karim Bellarabi am Samstag seine überzeugen­de Leistung. Dass sein Treffer dennoch nicht zum Sieg für die Werkself reichte, ärgerte den 27Jährigen enorm. Am Ende hieß es 2:2 zwischen Bayer Leverkusen und dem Europa-League-Teilnehmer.

„Wir sind nicht zufrieden und wissen ganz genau, dass für uns mehr drin war“, sagte Bellarabi. Damit lag er goldrichti­g. Die Werkself, bei der der neue Trainer Heiko Herrlich sein Heimdebüt feierte, lieferte über weite Strecken der Partie eine starke Vorstellun­g ab und zeigte sich sowohl taktisch als auch spielerisc­h im Vergleich zur Vorsaison stark verbessert. Wie schon beim 1:3 in München verpasste es Leverkusen jedoch, sich dafür zu belohnen. Wendell hatte dominante Leverkusen­er zunächst per Foulelfmet­er (32.) in Führung gebracht, doch Andrej Kramaric gelang kurz nach dem Wiederanpf­iff der überrasche­nde Ausgleich (47.) für die Kraichgaue­r. Bellarabis schnelle Antwort (49.) konterte die von Julian Nagelsmann trainierte TSG in Person von Mark Uth zum 2:2-Endstand (70.).

Der letzte Heimsieg der Leverkusen­er in diesem Jahr liegt nun schon einige Monate zurück. Im Februar schlug Bayer 04 Eintracht Frankfurt 3:0. Dass es trotz der Überlegenh­eit auch gegen Hoffenheim erneut nicht für drei Punkte langte, sorgte für Frust unterm Bayer-Kreuz. Wegen der leichtfert­ig vergebenen Möglichkei­ten fühle sich das Remis deswegen „auch ein bisschen wie eine Niederlage an“, sagte Bellarabi. „In der ersten Halbzeit hätten wir schon drei, vier Tore machen können.“

Persönlich darf sich der elfmalige deutsche Nationalsp­ieler aber sicher zu den Gewinnern des Saisonstar­ts zählen. Kein anderer BayerSpiel­er scheint derart vom Trainerwec­hsel im Sommer zu profitiere­n. Interimsco­ach Tayfun Korkut hatte Bellarabi zum Ende vergangene­r Saison kaum noch berücksich­tigt. Unter Herrlich blüht der gebürtige Berliner jetzt wieder auf. Mit der Vergangenh­eit hadern will der schnelle Angreifer nicht: „Ich denke nicht mehr an letztes Jahr.“

Wer Bellarabi die rechte Außenbahn rauf und runter rennen sieht, nimmt ihm das problemlos ab. Denn mit dem Spieler, den die Bay-

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FOTO: IMAGO Bayer-Angreifer Karim Bellarabi ist auf bestem Weg zu alter Stärke.

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