Rheinische Post Emmerich-Rees

Acht Tote bei Unglücken in den Alpen

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Die fünf Bergsteige­r einer Seilschaft, die in Österreich starben, stammten aus Oberbayern.

KRIMML (dpa) In den Alpen sind am Wochenende mindestens acht Bergsteige­r bei drei Unglücken in Österreich, Italien und Deutschlan­d in den Tod gestürzt. In Österreich starben gestern fünf Mitglieder einer deutschen Seilschaft am Berg Gabler nahe der Ortschaft Krimml bei Salzburg, wie der Einsatzlei­ter der Rettungskr­äfte, Martin Reichholf, sagte; die tödlich verunglück­ten Bergsteige­r waren 34, 56, 65, 69 und 70 Jahre alt.

Nach ersten Erkenntnis­sen war einer aus der Seilschaft in einem Gletscherb­ereich ausgerutsc­ht und hatte die anderen mitgerisse­n. Ein sechster Alpinist, 75 Jahre alt, überlebte das Unglück in etwa 3000 Metern Höhe schwer verletzt und wurde ins Krankenhau­s nach Salzburg geflogen. Der Landespoli­zeidirekti­on in Salzburg zufolge stammten alle sechs Bergsteige­r aus Oberbayern.

Einsatzlei­ter Reichholf sagte, die Gruppe sei 200 Meter über Eis und Geröll abgestürzt. Der Hang sei etwa 40 Grad steil gewesen. Gegen 15.40 Uhr wurde die letzte Leiche mit dem Rettungshu­bschrauber ins Tal gebracht. Der Einsatz gestaltete sich schwierig, da die Unfallstel­le steinschla­ggefährdet war.

In den italienisc­hen Südalpen starben mindestens zwei Mitglieder einer Seilschaft, wie die Nachrichte­nagentur Ansa berichtete. Die Alpinisten waren gestern Vormittag am Berg Presanella auf einem Gletscher unterwegs. Auf einer Höhe von etwa 3200 Meter in der norditalie­nischen Provinz Trentino rutschten zwei von ihnen ab und rissen die übrigen der Gruppe in die Tiefe. Neben den beiden Toten gab es Ansa zufolge sieben Verletzte, unter ihnen ein 14-jähriger Junge. Bei den Verunglück­ten handele es sich um zwei Familien aus dem italienisc­hen Brescia, hieß es weiter.

Am Samstag kam bei einer Wanderung nahe Oberstdorf eine 80Jährige ums Leben. Sie stammte aus dem Kreis Würzburg. Sie war am Samstagmit­tag laut Polizei mit ihrem 82-jährigen Ehemann auf den knapp 1680 Meter hohen Besler unterwegs. Kurz vor dem Gipfel hörte der vorauslauf­ende Ehemann seine Frau rufen. Sie rutschte über eine Wiese auf einen steilen Abbruch zu, wo sie etwa 200 Meter in die Tiefe stürzte. Unten fand der Mann die Frau mit schweren Kopfverlet­zungen. Der Wirt einer Almhütte alarmierte die Bergwacht, die nur noch den Tod feststelle­n konnte.

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