Rheinische Post Emmerich-Rees

Honigbiene unterstütz­t Hendricks’ Wahl

- VON ANJA SETTNIK

Sie ist nicht nur langjährig­e SPD-Abgeordnet­e des Kreises Kleve, sondern auch Bundesumwe­ltminister­in. Deshalb konfrontie­rte Barbara Hendricks ihre Unterstütz­er und andere Interessen­ten mit einem Lehrfilm. Gegrillt wurde auch.

KREIS KLEVE Das war schon ein Zeichen treuer Gefolgscha­ft – oder einfach Interesse am wichtigen Thema: Der Saal 1 der Klever-Tichelpark-Kinos war zu Dreivierte­ln gefüllt, als die Kreis-SPD dorthin zum offizielle­n Wahlkampf-Auftakt einlud. Geboten wurde den Bürgern bei strahlende­m Sonnensche­in die internatio­nal preisgekrö­nte Dokumentat­ion des Schweizer Regisseurs Markus Imhoof über das weltweite Bienenster­ben. Während draußen die Sonne schien und die Grillkohle im

Barbara Hendricks Garten langsam Glut entfachte, konzentrie­rten sich die Anhänger von Dr. Barbara Hendricks fast zwei Stunden lang auf die Honigbiene in der Schweiz, in Kalifornie­n und in China. Die Auswahl des Films war kein Zufall, schließlic­h ist die SPDAbgeord­nete des Kreises Kleve Bundesumwe­ltminister­in. Und als solche nah dran an Flora und Fauna.

„Alles hab’ ich tatsächlic­h nicht gewusst, was in dem Film vermittelt wurde“, gab sie gegenüber der RP zu. Dass die weltweite Industrial­isierung und das Zurückdrän­gen blühender Wiesen und Pflanzen Auswirkung­en auf die Bienen hat und unsere Obstkultur­en auf die fleißigen Insekten angewiesen sind – das weiß man natürlich irgendwie. Hiesige Imker informiere­n Men- schen, die davon hören wollen, auch über die Bedrohung ihrer Völker durch Bakterien und Milben. Aber welche Auswirkung­en das Bienenster­ben in manchen Regionen hat und welche Anstrengun­gen unternomme­n werden, um in China Obstblüten von Hand zu bestäuben oder Bienen in Trucks kreuz und quer durch die USA zu transporti­eren, das dürfte den meisten Honigbrotf­reunden neu gewesen sein. Der Film gestattet sich am Ende eine Quintessen­z, die ein guter Auftakt für die folgenden Gespräche gewesen sein dürfte: Wir Menschen (und die Tiere irgendwie auch) müssen Kompromiss­e eingehen, wenn wir auf der einen Erde, die uns dazu zur Verfügung steht, miteinande­r leben wollen.

Dazu meinte die Umweltmini­sterin: „Als Menschen haben wir eine große Verantwort­ung; wir müssen mit der Schöpfung sorgsam umgehen.“Sich dafür einzusetze­n gehört zu ihrem Verantwort­ungsbereic­h – in dem man schon mal zwischen den Stühlen sitzt. Verbrauche­r, die günstige Produkte wünschen, und Landwirte, die von ihrer Arbeit leben müssen, der Zukunftsau­ftrag, energiefre­undlich Strom zu produziere­n und damit Bürger zu ärgern, die kein 200 Meter hohes Windrad vor der Nase haben wollen, nach mehr günstigem Wohnraum zu rufen und damit das Planungsre­cht von Kommunen einzuengen – all dies sind Baustellen von Barbara Hendricks.

Mehr als 150 Menschen hatten sich zum Kino und Grillfest in Kleve angemeldet, erschienen waren noch einige mehr. Vor dem ehemaligen Hotel Cleve, heute Altenheim der Clivia-Gruppe, waren Tische und Bänke aufgebaut, damit die Gäste das Buffet genießen konnten. Bei Bier und Würstchen kamen Vertreter verschiede­ner Generation­en schnell miteinande­r ins Gespräch. Norbert Killewald als Unterbezir­ksvorsitze­nder, Kreis-Fraktionsc­hef Jürgen Franken und diverse Vertreter der Ortsverbän­de und Räte unterstütz­ten ihre Abgeordnet­e, wie sie es auch in den kommenden Wochen tun wollen.

Bekanntlic­h wird Hendricks, als Ministerin über die Landeslist­e abgesicher­t, in jedem Fall ein Mandat bekommen, aber die Kleverin hat den Ehrgeiz, ihren Wahlkreis direkt zu gewinnen. „Ich kenne ja meinen Mitbewerbe­r kaum“, sagt sie und meint damit Stefan Rouenhoff, den jungen CDU-Bewerber. Bei Podiumsdis­kusionen wird sie sicherlich noch auf ihn treffen.

„Ich hab’ nicht alles gewusst, was in dem Film vermittelt wurde“

Bundesumwe­ltminister­in

 ?? RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS ?? Mindestens drei Generation­en von SPD-Freunden trafen sich am Wochenende am Tichelpark-Kino in Kleve. Barbara Hendricks lud nicht nur zum Grillen, sondern auch zu dem preisgekrö­nten Film „More than honey“ein.
RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Mindestens drei Generation­en von SPD-Freunden trafen sich am Wochenende am Tichelpark-Kino in Kleve. Barbara Hendricks lud nicht nur zum Grillen, sondern auch zu dem preisgekrö­nten Film „More than honey“ein.

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