Nico Hülkenberg fährt auf Platz sechs vor
Motorsport: Der Emmericher Formel 1-Pilot überzeugt beim Grand Prix in Spa um den „Großen Preis von Belgien“.
EMMERICH Rundum glücklich war Nico Hülkenberg nach dem großen Preis von Belgien. Der Emmericher hatte mit Platz sechs erneut das Optimum aus seinem Wagen geholt. „Wir haben alles erreicht, was möglich war“, meinte dann auch der Emmericher, der dies mit einer einfachen Rechnung untermauerte.
Die Top drei der Formel 1 mit Mercedes, Ferrari und Red Bull liege außerhalb der Reichweite von Re-
„Das ganze Team und auch ich haben einen gu
ten Job gemacht.“
Nico Hülkenberg
Formel 1-Pilot
nault, so dass sie ein Rennen unter normalen Umständen nicht besser als Position sieben beenden können. „Wenn aber – wie hier Max Verstappen – mal ein Fahrer ausfällt, dann ist auch Platz sechs drin.“
Eben die Position sieben holte Hülkenberg auch im Qualifying, wo er, als es drauf ankam, seine Bestleistung abrufen konnte. Denn in Q2 hatte Teamkollege Jolyon Palmer noch vor dem Emmericher gelegen. Doch der Brite konnte wegen eines Getriebeschadens dann in Q3 keine Zeit mehr setzen. Da das Getriebe logischerweise zum Rennen gewechselt werden musste, kassierte Palmer auch noch eine Grid-Penalty, so dass er das Rennen in SpaFrancorchamps von Position 15 in Angriff nehmen musste und erneut keine Punkte holte.
Die Achterbahn in den Ardennen hielt in der Anfangsphase, was sie verspricht. Für Hülkenberg bedeutete das Stress pur. „Ich hatte einen katastrophalen Start“, erklärte der 30-Jährige. Genau das Gegenteil erwischte Fernando Alonso. Der zweimalige Weltmeister zog gleich an beiden Force India und an Hülkenberg vorbei. Am Ende der über 7,004 Kilometer langen Runde eroberte sich Hülkenberg seinen Platz zurück, doch erneut saugte sich der Spanier nach Eau Rouge im Windschatten am Renault heran und zog dann auf der Kemmel-Geraden vorbei. „Ich habe mir einen tollen Kampf mit Fernando geliefert und von hinten kam auch noch Ocon angerauscht: Das hat Spaß ge- macht. Das ist Racing“, lautete das Urteil des Emmerichers zu den harten, aber fair geführten Duellen in der Anfangsphase.
Hülkenberg brauchte anschließend ein paar Runden, ehe er an Alonso endgültig vorbeiziehen konnte, wobei das untermotorisierte Honda-Aggregat im McLaren dann auch nicht genug PS zur Gegenwehr bereitstellte. In Runde zehn bekam der Emmericher einen weiteren Platz geschenkt, als Publikumsliebling Max Verstappen seinen Red Bull mit technischen Problemen abstellen musste.
Auch wenn es im weiteren Rennverlauf immer wieder noch kleinere Positionskämpfe gab, brachte Hülkenberg in der Mutter aller Wellness-Orte den sechsten Platz sicher ins Ziel. „Das ganze Team und auch ich haben einen guten Job gemacht“, lobte er anschließend.
Bereits in der kommenden Woche steht der nächste Grand Prix an. Trotz der optimalen Ausbeute von Belgien fährt Hülkenberg nur „gedämpft optimistisch“nach Italien. „Mein Gefühl sagt mir, dass Monza uns nicht so liegen wird“, meint er, der mit 34 Punkten nun auf Platz zehn der Fahrerwertung liegt. „Da geht es nur um Topspeed und das war dieses Wochenende in Spa ja nicht so unsere Stärke.“