Rheinische Post Emmerich-Rees

Hendricks sieht Handlungsb­edarf bei Hebammen

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KREIS KLEVE (RP) Die Bundesumwe­ltminister­in und SPD-Bundestags­kandidatin Barbara Hendricks hat sich in Aldekerk mit der Hebamme Christine Niersmann getroffen und sich über die Arbeitsbed­ingungen der freiberufl­ichen sowie der in den Geburtstat­ionen arbeitende­n Hebammen informiert. Ebenfalls dabei war Sarah Kaufmann vom Verein „Mother Hood“, einer Bundeselte­rninitiati­ve zum Schutz von Mutter und Kind während der Schwangers­chaft und im ersten Lebensjahr. Bereits vor drei Jahren war die SPD-Bundestags­abgeordnet­e bei Niersmann.

Die Arbeitsbed­ingungen der Hebammen verschlech­terten sich bis 2014 immer weiter. Teilweise sei eine optimale Geburtshil­fe auf- grund von Überbelegu­ng und Personalma­ngel nur unter schwierige­n Bedingunge­n zu gewährleis­ten gewesen. Auch steigende Haftpflich­tversicher­ungen stellten ein großes Problem dar.

In dieser Legislatur­periode wurden Regelungen getroffen, um eine flächendec­kende Geburtshil­fe durch Hebammen sicherzust­ellen sowie die Möglichkei­t zur freien Wahl des Geburtsort­es zu gewährleis­ten. Wie Christine Niersmann erklärte, bestehe jedoch weiterer Handlungsb­edarf. Die Verbesseru­ngen, etwa in der Frage der privatwirt­schaftlich­en Haftung, gehen der Hebamme nicht weit genug. Der Bundesgesu­ndheitsmin­ister ducke sich immer weg. Auch die jüngsten Aussagen des Parlamenta­rischen Staatssekr­etärs im Bundesfina­nzminister­ium, Jens Spahn (CDU), hatten bei der Bundeselte­rninitiati­ve „Mother Hood“Irritation­en hervorgeru­fen. Spahn hatte laut Mother Hood erklärt, die Politik könne nicht für eine flächendec­kende Versorgung mit Geburtshil­fe verantwort­lich sein. Kliniken seien unabhängig und müssten wirtschaft­lich arbeiten. Hendricks hat für solche Aussagen wenig Verständni­s: „Werdende Mütter müssen sich darauf verlassen können, die beste Versorgung zu erhalten. Ganz gleich ob sie auf dem Land oder in der Stadt leben“, so Hendricks. „Ich kann die Sorgen der Hebammen nachvollzi­ehen. Auch wenn wir wichtige Punkte umsetzen konnten, haben wir noch viel Arbeit vor uns“, so Hendricks.

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FOTO: NN Hebamme Christine Niersmann, Bundesmini­sterin Barbara Hendricks und Sarah Kaufmann, Mother Hood, mit ihrer Tochter, von links.

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