Rheinische Post Emmerich-Rees

De Maizière macht Kötter Druck

- VON MARTIN KESSLER UND CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

Der Bundesinne­nminister nimmt die Airport-Sicherheit­sfirma in die Pflicht.

DÜSSELDORF/BERLIN Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU) nimmt wegen der Schwierigk­eiten an den Sicherheit­sschleusen am Düsseldorf­er Flughafen das zuständige Security-Unternehme­n Kötter in die Pflicht. Die Firma habe ein Qualitätsp­roblem, sagte de Maizière unserer Redaktion. „Bei der Firma, die in Düsseldorf und Köln die Luftsicher­heitsüberp­rüfung vornimmt, haben wir in der Vergangenh­eit immer mal wieder Anlass zu Nachfragen gehabt. Dem ist die Bundespoli­zei immer ebenso zügig wie sorgfältig nachgegang­en. So machen wir es auch in der aktuellen Situation, in der viele Passagiere lange Wartezei- ten haben. Sicherheit geht vor Schnelligk­eit, aber es ist auch klar: Die Firma hat bestimmte Leistungen zugesagt, und die muss sie erfüllen“, betonte de Maizière.

Arnd Krummen

Seit zwei Monaten kommt es am Düsseldorf­er Airports zu langen Warteschla­ngen. Hauptgrund sind personelle Probleme der Firma Kötter. So sollen täglich bis zu 75 Kräfte fehlen. Die Sicherheit­sleute klagen seit Wochen über eine zu hohe Arbeitsbel­astung. „Wir gehen auf dem Zahnfleisc­h. Wir geben unser Bestes, aber wir können nicht mehr garantiere­n, dass wir bei den Kontrollen immer alles entdecken“, sagte ein Mitarbeite­r. Der Krankensta­nd liegt bei rund 20 Prozent. „Die dringende Forderung des Betriebsra­tes ist die sofortige und nachhaltig­e Entlastung der Mitarbeite­r“, erklärte Özay Tarim von Verdi.

Arnd Krummen, Vorstand der Gewerkscha­ft der Polizei, forderte, dass die Sicherheit­skontrolle­n an den Flughäfen zurück in Bundeshand kommen. „Wir schlagen die Gründung einer Bundesanst­alt für Luftsicher­heit vor, in die ein Großteil der Securitymi­tarbeiter übernommen werden kann“, sagte er.

„Wir wollen die Gründung einer Bundesanst­alt für Luftsicher­heit“

Vorstand der GdP

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