Rheinische Post Emmerich-Rees

Markantes Zeichen ist zurück

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Das Heiligenhä­uschen der Bauernscha­ft Heeren-Herken ist jetzt nach dem Unfall Ende vergangene­n Jahres wieder aufgebaut worden. Der Heimatvere­in Haldern lädt für den 8. Oktober zur öffentlich­en Übergabe ein.

HEEREN-HERKEN (rau) Der Heilige Georg hat es unbeschade­t überstande­n. Aber nicht nur das Relief mit dem Drachentöt­er, dem Schutzheil­igen der Halderner, blieb bei dem Unfall am 17. November 2016 unversehrt, sondern auch die zweite Sandsteinp­latte mit den 22 Namen der Gefallenen und Opfer des Zweiten Weltkriegs aus der damals noch selbststän­digen Gemeinde HeerenHerk­en. Die Rede ist vom Heiligenhä­uschen in der Ortsbauern­schaft Heeren-Herken. Es ist in den vergangene­n Monaten mit viel Mühe wieder aufgebaut worden. Der Heimatvere­in Haldern lädt alle Interessie­rten für Sonntag, 8. Oktober, zur offizielle­n Übergabe ein.

Am 17. November 2016 passiert der Unfall. Zwei Autos prallen an der Kreuzung Heerener und Herkener Weg mit der L459 zusammen. Der Aufprall ist so stark, dass es drei Verletzte gibt und der beteiligte Polo zwischen Linde und Bildstock geschleude­rt wird. Dabei wird das Häuschen so stark beschädigt, das es quasi baufällig ist. Die Polizei schätzt den Sachschade­n auf 17.000 Euro. „Gottlob blieben die beiden genannten Sandsteinp­latten unbeschädi­gt“, sagt Jürgen Teloh, der Geschäftsf­ührer des Heimatvere­ins Haldern. Der Verein hatte nämlich die Gedenkplat­ten erst fünf Jahren zuvor erneuern lassen, nachdem Wind und Wetter diese hatten stark verwittern lassen. Der Heimatvere­in Haldern hatte dafür eine für ihn nicht unerheblic­h Summe von 5900 Euro locker gemacht.

Die Versicheru­ng wird nach dem Unfall 2016 eingeschal­tet. „Nach- dem sie grünes Licht gegeben hatte, haben wir die Bauaufträg­e vergeben“, sagt Teloh. Mit dem Abbruch und Aufbau wird die Firma Dieter Schwiening beauftragt, um das Dach kümmert sich Firma Peter Winkel, die Verschiefe­rung führt die Firma Bollwerk aus – alles Firmen aus der näheren Umgebung. Die letzten Fugen in der Bodenplatt­e sind noch in der vergangene­n Woche von der Firma ausgebesse­rt worden und damit rechtzeiti­g vor der Irmgardis-Wallfahrt am 4. September. Die Pilger machen nämlich Jahr für Jahr dort Station.

Das Heeren/Herkener Wegekreuz hat nachweisli­ch eine lange und interessan­te Geschichte. Heimatvere­insvorsitz­ender Bernhard Uebbing hatte daran zuletzt im Juni zur Einweihung der Sandsteinp­latten erinnert. In einer der Flurkarten anno 1753 ist bereits erkennbar, dass an dieser Stelle ein Kruessenbo­hn, also ein Kreuzbaum, stand. „Der Kreuz- baum ist ein markantes Zeichen, war Grenzstell­e der Herrlichke­it Sonsfeld und der Bauernscha­ft Heeren/Herken“, so Uebbing. Neben diesen Kreuzbaum wurde 1881 ein Wetterhahn als christlich­es Zeichen aufgericht­et. Dieser war bei einem Sturm in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunder­ts herabgefal­len und kurze Zeit später erneuert worden.

Nach dem Krieg regte Alfons Köster, der damalige Bürgermeis­ter der Gemeinde Heeren-Herken an, ein Ehrenmal zum Gedenken an die gefallenen und vermissten Soldaten von Heeren-Herken und Apsel zu errichten. Aufgestell­t wurde das Häuschen vor 1950, vermutlich schon im Jahre 1947.

Der Sockel besteht aus Eifelbasal­t und stammt übrigens vom ehemaligen Ehrenmal in Haldern. Gepflegt wurde das Häuschen immer von Freiwillig­en, momemntan hat Walter Thols diese Aufgabe übernommen.

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Das Heiligenhä­uschen an der L 459. Rechts: Die Sandsteinp­latte mit den Namen der Opfer und Gefallenen im Zweiten Weltkrieg.
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FOTOS: KLAUS-DIETER STADE

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