Vorfall bei Dopingkontrolle in Mainz
Nada sieht keinen Verstoß bei einem Hannover-Profi – DFB soll entscheiden.
HANNOVER (dpa) Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) hat aufgrund eines Vorfalls beim Bundesligaspiel zwischen dem FSV Mainz 05 und Hannover 96 am ersten Spieltag einen Sonderbericht angefordert.„Zudem haben wir den Sachverhalt nun an den DFB zur abschließenden Bewertung weitergeleitet“, teilte Nada-Justiziar Lars Mortsiefer in einer Stellungnahme an die DPA mit.
Die „Süddeutsche Zeitung“hatte zuvor berichtet, dass ein zur Dopingprobe aufgeforderter Hannoveraner Spieler gegen die Anti-Doping-Regeln verstoßen habe, indem er nach Spielende zunächst in die Kabine statt direkt in den Dopingkontrollraum gegangen sei. Dabei ist es Usus, dass die zuvor ausgelosten Akteure nach Spielende durchgehend unter der Beobachtung eines Kontrolleurs stehen, um einer möglichen Manipulation der Proben entgegenzuwirken.
Sowohl Nada als auch der niedersächsische Fußball-Bundesligist können jedoch keine Abweichung von den Anti-Doping-Bestimmungen erkennen. Der Spieler sei auch bei seinem Kabinengang unter ständiger Beobachtung eines Kontrolleurs gewesen. Dies stelle laut Nada „keinen Verstoß dar“.
Dennoch sei laut „Süddeutscher Zeitung“fraglich, ob die für den beaufsichtigten Kabinengang in der Bundesliga notwendige Zustimmung eines Dopingkontrollarztes eingeholt worden war. Die Problematik bestehe zudem darin, dass der zuständige Kontrolleur erst drei Wochen nach diesem Vorfall einen Sonderreport anfertigte. Dennoch teilte die Nada auf eine erste SZNachfrage mit, dass „die Aussage unserer Kontrollfirma und die Auswertung der uns vorliegenden Kontrolldokumente keine Unregelmäßigkeiten bei der Organisation und Durchführung der Kontrolle erkennen lassen“.
Nun will die Nada noch einmal auf alle Beteiligten einwirken. „Auch wenn es aus unserer Sicht keinen Verstoß gegen Anti-DopingBestimmungen darstellt, werden wir den Vorgang zum Anlass nehmen, um sowohl die Spieler und Mannschaften, aber auch die Kontrolleure noch einmal für den genauen Kontrollablauf zu sensibilisieren“, sagte Mortsiefer.