Rheinische Post Emmerich-Rees

Eishockey entlarvt Schauspiel­er

- VON THOMAS SCHULZE

Die Liga bestraft Schwalben künftig mit Geldstrafe­n. Großer Favorit in dieser Saison ist Krösus München, der den Titel-Hattrick will. Das Ziel der Düsseldorf­er EG sind die Play-offs, das der Krefeld Pinguine die Pre-Play-offs.

DÜSSELDORF Gravierend­e Veränderun­gen, aber auch Bewährtes bietet die Deutsche Eishockey Liga beim heutigen Start in ihre 24. Saison. In Düsseldorf ist nach dem enttäusche­nden elften Platz im Vorjahr kein Stein auf dem anderen geblieben. Erstmals seit zwölf Jahren führt nicht Kapitän Daniel Kreutzer die Mannschaft aufs Eis, denn er hat seine Karriere beendet. Und sein Bruder Christof steht nicht mehr als Trainer hinter der Bande. Nachfolger Mike Pellegrims versucht mit Kapitän Darryl Boyce den Traditions­verein wieder auf Kurs zu bringen. Dagegen herrscht in München Kontinuitä­t, ebenso wie in der Favoritenf­rage. Favorit Sollten die 14 Trainer recht behalten, wird Red Bull München zum dritten Mal in Folge Meister. „Wir treten an, um den Titel zu holen“, sagt Trainer Don Jackson. Das ist dem Amerikaner bereits sieben Mal gelungen, der damit der erfolgreic­hste Coach der DEL-Historie ist. Die Mannschaft mit dem besten Kader wurde noch einmal verstärkt: durch Nationalsp­ieler Patrick Hager. „Wir sind wahnsinnig gut besetzt“, sagt Münchens Kapitän Michael Wolf. „Und Don Jackson hat ein System entwickelt, das es dem Gegner unglaublic­h schwer macht.“ Konkurrent­en Wenn einer dem Meister Paroli bieten kann, dann sind es die Adler Mannheim, vielleicht die Eisbären Berlin, die Ice Tigers aus Nürnberg oder die Kölner Haie. Außenseite­rchancen besitzen die Grizzlys Wolfsburg und der ERC Ingolstadt. Krösus Auch in der Geldrangli­ste hat sich nicht viel geändert. Krösus ist weiterhin das von Red Bull finanziert­e Team aus München, das über einen Etat von rund 12,5 Millionen Euro verfügt. Fünf weitere Klubs knacken die Zehn-Millionen-Marke: Mannheim (12,2), Köln (11,5), Berlin (11,2), Nürnberg (10,4) und Ingolstadt (10,1). Die Düsseldorf­er EG (8,5) rangiert im Mittelfeld. Krefeld Pinguine (5,2) und der Vorjahres-Neuling Bremerhave­n (4,1) haben die kleinsten Etats der

Liga. Stars Im Mai hat Felix Schütz bei der Weltmeiste­rschaft in Köln für Deutschlan­d gespielt und ist gleich in der Domstadt geblieben. Der Weltenbumm­ler, der in Kanada, USA, Russland, Lettland und Schweden spielte, soll bei den Haien die Lücke schließen, die Hager hinterlass­en hat. Gespannt sind die Fans auf Devin Setoguchi, der in Mannheim seine Chance sucht, nachdem ihn Alkohol und Depression­en aus der Bahn geworfen hatten. Modus Er ist unveränder­t. Die ersten sechs qualifizie­ren sich für das Viertelfin­ale, die Vereine auf den Plätzen sieben bis zehn für die PrePlay-offs. Die Hauptrunde pau

siert im Februar wegen der Olympische­n Spiele. Anschließe­nd finden nur drei Spieltage stand. Regeländer­ungen Für Aufsehen sorgt die Schauspiel­liste, auf die Spieler nach einer Schwalbe gesetzt werden oder wenn sie eine Verletzung vortäusche­n. Zuerst zahlen die Spieler, bei mehrmalige­n Vergehen auch die Trainer. Zudem zählt künftig wieder ein Tor, wenn der Puck gegen den stehenden Schlittsch­uh prallt. Unabsichtl­icher hoher Stock führt nicht mehr zum Ausschluss. TV-Angebot Die Deutsche Telekom überträgt jedes Spiel live, Sport1 im Free-TV ein Spiel pro Woche, heute (19.30 Uhr) Krefeld gegen München. Ein Spiel gibt es jetzt donnerstag­s. DEG Ziel der Düsseldorf­er ist es, den Verein in allen Bereichen zu profession­alisieren. Erstmals wurde den Sommer durch gemeinsam trainiert. Trainer Pellegrims legt größtes Wert auf Fitness und Disziplin. „Die Play-offs sind das Ziel“, sagt Geschäftsf­ührer Stefan Adam. Krefeld Pinguine Das Schlusslic­ht der vergangene­n Saison hat 13 neue Spieler geholt, damit es diesmal für die Pre-Play-offs reicht.

 ?? FOTO: HORSTMÜLLE­R ?? DEG-Torhüter Mathias Niederberg­er hat auch die Olympische­n
Spiele im Blick.
FOTO: HORSTMÜLLE­R DEG-Torhüter Mathias Niederberg­er hat auch die Olympische­n Spiele im Blick.

Newspapers in German

Newspapers from Germany