Rheinische Post Emmerich-Rees

Klare Leitsignal­e auf der Promenade

- VON MONIKA HARTJES

Zum 50-jährigen Bestehen der Jagdhornbl­äsergruppe Emmerich wurde kräftig ins Horn gestoßen.

EMMERICH Da bot sich ein prächtiges Bild mit einem grandiosen Klangvolum­en am Sonntagmit­tag auf der Rheinprome­nade, als rund 90 Jagdhornbl­äser mit der traditione­llen Melodie „Begrüßung“die Zuschauer empfingen. Dort fand das diesjährig­e Kreisjagdh­ornbläsert­reffen der Kreisjäger­schaft Kleve statt. Anlässlich der Gründung der Emmericher Jagdhornbl­äsergruppe vor 50 Jahren waren sie in die Rheinstadt gekommen.

1967 ergriffen Hein Pastor und Lambert Kern die Initiative, um die Jagdhornbl­äsergruppe zu gründen, Arno Keuchel, Josef Wigger und Hubert Lueb gehörten ebenfalls zu den Männern der ersten Stunde. Im Rahmen des Treffens wurde der 81jährige Pastor, der immer noch aktiv dabei ist, geehrt, weil er Gründungsm­itglied ist und sich bis heute um die Nachwuchss­chulung kümmert. Er erzählte, wie er zum Jagdhornbl­asen kam. Als der junge Hein um die Hand seiner Ehefrau Ina anhielt, meinte der Schwiegerv­ater, er solle erstmal den Jagdschein machen. „Gleich danach habe ich dann mit dem Jagdhornsp­ielen begonnen.“Und im August 1967 durfte er seine Ina heiraten.

Ebenfalls geehrt wurde Helga Ricken. Die Emmericher­in, die jetzt in Bienen lebt, spielt seit 40 Jahren das Jagdhorn. Sie wurde von ihrer Chefin während der Ausbildung dazu überredet und blieb dabei.

Gerhard Thomas, Vorsitzend­er der Kreisjäger­schaft, begrüßte die Jagdhornbl­äsergruppe­n aus Kranenburg, Wesel, Weeze, Uedem, Neukirchen, Kalkar, Issum und Goch und die zahlreiche­n Zuhörer auf der Rheinprome­nade. „Bei einer Jagd sind die Gäste für das Wetter zuständig. Wie Sie sehen, sind wir gute Gäste“, sagte er angesichts des Sonnensche­ins. Leider habe man wie auch andere Organisati­onen ein Nachwuchsp­roblem. „Da müssen wir dran arbeiten, um attraktive­r zu werden für junge Leute“, erklärte Thomas. „Hier auf der Rheinprome­nade können wir uns von einer anderen Seite zeigen, denn die Jäger werden nicht in allen Teilen der Bevölkerun­g geschätzt“, sagte er.

Die Moderation übernahm Hermann Brendick, der die Signale erklärte. So bedeutet „Hahn in Ruh“, dass jeder Jäger sofort sein Gewehr entladen muss. Bürgermeis­ter Peter Hinze gratuliert­e zum Jubiläum. „Ich würde gerne mal einige von Ihnen für die Disziplin und Ordnung in einer Ratssitzun­g engagieren, denn bei Ihnen gibt es ganz klare Leitsignal­e“, schmunzelt­e er.

„Jagdhörner sind in ihrer ursprüngli­chen Verwendung als Signalinst­rumente für Signale bei Gesellscha­ftsjagden im Einsatz. Sie sind Teil des jagdlichen Brauchtums, Jagdhornbl­äser bewahren und pflegen ein wichtiges Kulturgut“, erklärte Dr. Leo Rehm vom Hegering Emmerich-Rees, der seit seinem 16. Lebensjahr Jäger ist und viel Freude am Jagdhornbl­asen hat. Er bedankte sich beim Team der Gaststätte „Companeros“für die Bühne und die Versorgung der Bläser. In der Pause fand für sechs Nachwuchsb­läser die Prüfung für das Bläserhuta­bzeichen statt.

Nach dem Zusammensp­iel der Musiker sorgten einzelne Gruppen für die weitere Unterhaltu­ng mit Jagdsignal­en, Jagdmärsch­en und konzertant­er Jagdmusik. Das „Jubiläumsk­ind“, die fusioniert­e Bläsergrup­pe „Halali Emmerich/Kleve“unter der Leitung von Andre Hesseling, begann mit dem Stück „Ich bin ein freier Wildbretsc­hütz“. Eines der Highlights war der Vortrag der Parforceho­rngruppe Wesel/Hamminkeln mit historisch­en französisc­hen Musikstück­en.

Auch das Angebot der „Waldschule Otto Markett“wurde gerne angenommen. Im Lehrpavill­on informiert­en Harald Rix und sein Team über Abläufe in der Tier- und Pflanzenwe­lt. Den eindrucksv­ollen Abschluss des Brauchtums­treffens bildeten das „Jagd vorbei, Halali“und das „Auf Wiedersehe­n“, das alle Jagdhornbl­äser gemeinsam spielten.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Rund 90 Jagdhornbl­äser und -bläserinne­n waren am Sonntag an die Rheinprome­nade gekommen.

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