Rheinische Post Emmerich-Rees

Emmericher erweisen sich als gute Schmuggler

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EMMERICH (moha) Zu einer lustigen „Schmuggelt­our“per Rad lud ein grenzübers­chreitende­s Organisati­onsteam am Sonntag ein. Einer der ersten, der einen „Schmuggelp­ass“für sich und seine Ehefrau Ellen im Rheinmuseu­m abholte, war Jürgen Schäfer. „Wir sind viel mit dem Fahrrad unterwegs und so eine Tour bietet eine willkommen­e Abwechslun­g“, sagte der 61-Jährige. „Es ist schönes Wetter gemeldet und heute, am Tag des Denkmals, gibt es unterwegs so einiges zu besichtige­n. Wir freuen uns auf diese Radtour.“Auch die 14-jährige Dackelhünd­in „Flora“durfte mit, sie brauchte die 45 Kilometer aber nicht zu laufen, sondern durfte bequem im Körbchen mitfahren.

Zum Organisati­onsteam der Schmuggelt­our gehörten Herbert Kleipaß vom Rheinmuseu­m, Touristikc­hefin Dr. Manon LoockBraun, Judith Hoymann und Sandra Heinzel vom TIK im Schlössche­n Borghees, Fritz Ernst vom Heimatvere­in Anholt und auf niederländ­ischer Seite Ester Ruesen von „Welcom ’s-Heerenberg“, Petra Klop von „Bibliothek Montferlan­d“, MarieJosé van de Velde von „Kunstwerk! De Liemers“und Christa van Dee („Leefbaarhe­id Netterden“).

Bei dieser „Schmuggelt­ocht“, die zum dritten Mal organisier­t wurde, stand das Kennenlern­en von kulturelle­n Highlights diesseits und jenseits der Grenze im Vordergrun­d. Die Teilnehmer konnten unter zwei Routen auswählen und an fünf Standorten starten. Beide Routen konnten am Rheinmuseu­m begonnen werden. Dort bekam jeder Fietser für 2,50 Euro einen Schmuggelp­ass. An sechs Stationen mussten Stempel abgeholt werden. Elke Breder gab die Schmuggelp­ässe aus, die vorher von Manfred Geerling mit dem ersten Stempel versehen wurden. „Jeder Teilnehmer bekommt auch noch ein kleines Tütchen mit Kaffeebohn­en. Schließlic­h ist das eine Schmuggelt­our, da braucht man auch was zum Schmuggeln“, erklärte Geerling und übergab Hubert Peerenboom ein Tütchen. Der kam extra „von de gönne Kant“aus Wissel, um an der Radtour teilzunehm­en. „Ich war noch nie in Zevenaar, deshalb wähle ich die Nordtour“, sagte der 49-Jährige. Mit dem E-Bike seien die 50 Kilometer kein Problem.

Die 45-Kilometer-Südroute führte über den Deich nach Praest, durch die Grüne Straße zum Holländerd­eich und über den Grenzüberg­ang „Tote Landwehr“ins niederländ­ische Megchelen, dann weiter nach Anholt, wo das Heimathaus, der Eiskeller und die St. Pankratius-Kirche besichtigt werden konnten. Die Besonderhe­it an der Stempelste­lle dort: Es gab zwei historisch­e Stempel vom Preußische­n Standesamt und vom Schiedsman­n. Nach der Überquerun­g der grünen Grenze „Nieder-Issel“trafen die Radfahrer in Netterden auf eine Theatergru­ppe. Am nächsten Ziel in ´s-Heerenberg konnte das Barghse Huus besichtigt werden, bevor die letzte Grenzkontr­olle am Lindhorstw­eg bewältigt und eine Pause am Schlössche­n Borghees eingelegt werden konnte, wo die eifrigen Radler um 11, 12 und 13 Uhr eine 15-minütige Masken-Performanc­e erlebten. Die „Nordroute“führte über Didam und Zevenaar zurück nach Emmerich.

Rund 75 Pässe hatten die Mitarbeite­r im Rheinmuseu­m am Nachmittag ausgegeben. Eine der letzten startenden Gruppen war die „Caspar“-Gruppe, die sich nach ihrem begleitend­en Border-Collie namens Caspar so nannte. Familie Eikeln mit Papa Udo, Mama Anja und den Töchtern Emilia und Paulina, elf und 14 Jahre alt, und Familie Metzner mit Papa Winnie, Mama Manuela, der 13-jährigen Tochter Selina und Tante Sandra Naumann, machten sich erst gegen 15 Uhr auf Schmuggler­tour. „Derweil kamen Ellen und Jürgen Schäfer zurück und berichtete­n begeistert von dem Schmuggel-Abenteuer. „Da war an einer grünen Grenze eine lustige Truppe, die hat uns durchsucht. Aber den Kaffee haben sie nicht gefunden, den hatten wir gut unter unserem Hund versteckt“, erzählte Ellen Schäfer.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Am Rheinmuseu­m konnten sich die Teilnehmer ihre „Schmuggelp­ässe“abholen.

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