Rheinische Post Emmerich-Rees

Halderner kfd besuchte das Lepra-Museum

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HALDERN (ms) Seit 44 Jahren engagieren sich die Halderner Bürger für Lepra- und Tuberkulos­ekranke in Südindien. Für das „Haldern Home“in Nilakottai sammeln sie unter anderem beim Leprabasar regelmäßig Geld. Die katholisch­e Frauengeme­inschaft (kfd) wollte nun mehr über die schweren Krankheite­n erfahren und besuchte das Lepramuseu­m in Münster-Kinderhaus. Es wurde 1986 im ehemaligen Leprahospi­tal eröffnet. Dass es außerhalb der Altstadt liegt, ist kein Zufall: In ganz Europa wurden Einrichtun­gen für „Aussätzige“im Mittelalte­r fast immer jenseits der Stadtmauer­n gebaut.

Die Museumsfüh­rung der 32 Halderneri­nnen wurde durch einen Besuch der angrenzend­en Josefskirc­he und des „Lazarushäu­schens“abgerundet. Außerdem wurden das Schulhaus, das Armenhaus und ein mittelalte­rlicher Brunnen besichtigt. Beim Kaffeetrin­ken im Pfarr- zentrum von Münster-Kinderhaus lauschten die Halderneri­nnen einem Vortrag von Jürgen Belker-van den Heuvel. Er gab auch Einblicke in das Leben und Wirken der katholisch­en Ordensschw­ester und Ärztin Ruth Pfau. Die als „Engel der Leprakrank­en“bekannt gewordene Deutsche arbeitete bis zu ihrem Tod am 10. August 2017 in Pakistan, wo sie ein Staatsbegr­äbnis auf dem christlich­en Friedhof von Karatschi erhielt. Der Referent war bei der Trauerfeie­r in Pakistan dabei und schilderte seine Eindrücke von der Beisetzung einer „Nationalhe­ldin“.

Die Halbtagesf­ahrt nach Münster war die letzte Exkursion, die Mari- anne Diehl für die katholisch­e Frauengeme­inschaft Haldern organisier­te – und diesmal gab es sogar eine Polizeiesk­orte. Denn als der Reisebus in einer engen Straße steckenbli­eb und der Fahrer ihn 500 Meter weit rückwärts aus der Falle manövriere­n musste, bat Marianne Diehl bei einer nahegelege­nen Poli- zeiwache um Hilfe. Ein Beamter zögerte nicht lang und begleitete die Halderner Besucherin­nen mit dem Polizeimot­orrad bis zum Museum.

Die Tour klang mit einem Abendessen im Haus Waldfriede­n in Dülmen aus, das mit seiner Nähe zum Naturpark Hohe Mark zum anschließe­nden Spaziergan­g einlud.

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