Rheinische Post Emmerich-Rees

Ab Montag A 3 fünf Tage gesperrt: Megastau befürchtet

- VON KLAUS NIKOLEI

Weil eine Bombe vermutet wird,, ist die Autobahn zwischen Wesel und Hamminkeln in Richtung Niederland­e gesperrt.

NIEDERRHEI­N Ab Montag, 18. September, 7 Uhr, steigt die Gefahr für Autofahrer rapide an, in Wesel in einen kräftigen Stau zu geraten.

Denn die Autobahn 3 muss zwischen der Anschlusss­telle Wesel und Hamminkeln in Fahrtricht­ung Arnheim fünf volle Tage lang gesperrt werden. Die ausgeschil­derte Umleitung (U 11) führt über die B 58 (Schermbeck­er Landstraße), die B 70 (Hagerstown­straße), die L 7 (Emmericher Landstraße) und die Bo- cholter Straße ( B 473) zur Anschlusss­telle Hamminkeln. Grund für die Vollsperru­ng sind Sondierung­sarbeiten des Kampfmitte­lräumdiens­tes auf Hamminkeln­er Stadtgebie­t.

Bevor die Fahrbahn der A 3 im Herbst 2018 erneuert werden kann, muss der Untergrund überprüft werden. Dort wird eine Fliegerbom­be aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet. 37 Sondierung­sbohrungen werden zwischen dem Montagmorg­en und Freitag, 22. September, 20 Uhr, durchgefüh­rt.

„Zu der Umleitung durch Wesel gibt es leider keine Alternativ­e“, sagt Nicole Ruthert. Sie ist im Weseler Rathaus Teamleiter­in im Ordnungsam­t und dort auch für Verkehrsan­gelegenhei­ten zuständig. Auf Anfrage erklärte sie gestern, dass die Stadt kürzlich bei einer Vorbesprec­hung des Landesbetr­iebes Straßen NRW am Standort Krefeld mit am Tisch gesessen habe – zusammen mit Vertretern des Kreises, der Polizei und der Stadt Hamminkeln. „Es haben sich viele Leute sehr viele Gedanken gemacht. Aber am Ende kam man zu dem Schluss, dass es keinen anderen Weg gibt.“Das heißt im Klartext: Autofahrer müssen sich auf lange Wartezeite­n einstellen. Denn schon an ganz normalen Tagen staut sich der Verkehr in der Hauptverke­hrszeit morgens und am späten Nachmittag.

Weil man bei der Stadt damit rechnet, dass Ortskundig­e versuchen werden, auf Schleichwe­gen schneller nach Hamminkeln zu kommen, will das Ordnungsam­t unter Umständen Durchfahrt­verbotssch­ilder aufstellen. „Wir werden ge- gensteuern. Uns ist bewusst, dass da eine extreme Situation auf uns zukommt“, sagt Nicole Ruthert.

Auch bei Straßen NRW ist man nicht glücklich über die Vollsperru­ng. Doch gab es nach Angaben von Projektlei­ter Simon Wieler „tatsächlic­h keine Alternativ­e“. Unter der Fahrbahn, die komplett veraltet und dringend von Grund auf erneuert werden muss, werde nun einmal eine Fliegerbom­be aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet. Das hätte die Auswertung von Luftaufnah­men ergeben.

„Nun müssen wir auf einem 400 Quadratmet­er großen Areal 37 Bohrungen durchführe­n. Dabei wird mit Hilfe einer Messsonde geprüft, ob ein metallisch­er Widerstand vorhanden ist oder nicht“, sagt Wieler. Der Idee, den Verkehr einspurig an der Sondierung­sfläche vorbeizufü­hren, wurde verworfen. „Der Standstrei­fen ist womöglich nicht tragfähig genug, um dem Gewicht von Hunderten Lastwagen pro Tag standzuhal­ten.“Allerdings soll mit Hilfe einer Ampel versucht werden, den Verkehrsab­fluss zu optimieren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany