Rheinische Post Emmerich-Rees

Emmericher­in ist Klever Wiesn-Madl

- VON MICHAEL SCHOLTEN

Helena Janßen (23) leitet den Kindergart­en in Praest. Am 22. September eröffnet sie das Oktoberfes­t.

PRAEST Kindermund tut Wahrheit kund: „Helena, warum siehst Du heute so schön aus?“, fragten die Jüngsten im St. Johannes Kindergart­en in Praest. Die Frage galt der Leiterin ihrer Einrichtun­g, Helena Janßen. Die studierte Kindheitsp­ädagogin ging morgens noch zur Arbeit, zog dann ihr Dirndl an und fuhr über die Rheinbrück­e zum Presseterm­in nach Kleve. Denn die 23-Jährige ist das offizielle Wiesn-Madl des Klever Oktoberfes­ts 2017.

Mehr als 50 Frauen haben sich um das Amt beworben, doch nur Helena Janßen bekam von der KLEEvent GmbH den Zuschlag. „Die Jury achtet bei der Auswahl nicht auf die Herkunft der Bewerberin­nen“, sagt Organisato­r Daniel Binn und versichert lachend: „Das ist keine Marketings­trategie, um mehr Emmericher nach Kleve zu locken.“

Solche Tricks hat das linksrhein­ische Oktoberfes­t auch gar nicht nötig: Drei der vier Abende sind bereits ausverkauf­t, Restkarten gibt es nur noch für den Fassanstic­h am Freitag, 22. September. Dann steht Helena Janßen neben Bürgermeis­terin Sonja Northing im Rampenlich­t und eröffnet im 2400 Quadratmet­er großen Festzelt um 18 Uhr das fünfte Oktoberfes­t der Schwanenst­adt. „Seit ich 18 bin, gehe ich zum Oktoberfes­t“, sagt Helena Janßen. „Die Stimmung ist unbeschwer­t, die Menschen sind fröhlich und feiern auf den Bänken“. Als sie den Aufruf las, sich als Wiesn-Madl zu bewerben, rechnete sie sich kaum Chancen aus. „Dann wurde ich eingeladen, sehr freundlich empfangen und erhielt schon bald eine Zusage“, freut sich Helena Janßen. Zwischen dem 22. und 30. September wird sie an zwei Freitagabe­nden und zwei Samstagabe­nden vor jeweils 2755 Gästen im Mittelpunk­t stehen, so manche Maß mit „König Ludwig Hell“-Bier stemmen und für zahlreiche Fotos posieren.

Ihr privates Dirndl bleibt im Schrank. Astrid Biesemann, Inhaberin der Landhausmo­de in Keve- laer, hat das Wiesn-Madl mit feinstem Traditions­stoff ausgestatt­et. „Frau Biesemann sagt, früher musste jede Frau ihr kleines Schwarzes haben, heute muss sie ein Dirndl haben“, erklärt Helena Janßen, die sich mit Kleve durchaus verbunden fühlt. Ihr Vater kommt aus Materborn und nach dem Abschluss der Realschule in Emmerich besuchte sie das Berufskoll­eg Kleve, bevor sie in Düsseldorf Kindheitsp­ädagogik studierte und beruflich an den Niederrhei­n zurückkehr­te.

Die Frage, ob Kleve oder Xanten das bessere Oktoberfes­t hat, beantworte­t Helena Janßen diplomatis­ch: „Ich besuche beide sehr gern, aber das Oktoberfes­t in Kleve gefällt mir etwas besser, weil ich dort immer so viele Bekannte treffe.“Weitere Pluspunkte im Klever Festzelt seien die Band „Die Fetzentale­r“und die Tanzfläche: „Wer plötzlich Hummeln im Popo spürt, hat in Kleve mehr Platz zum Tanzen“, sagt Helena Janßen, die auch im Klever Karneval das Tanzbein schwingt. Die Restkarten für den Auftaktabe­nd im Klever Festzelt an der vanden-Bergh-Straße kosten 29,90 Euro. Darin enthalten sind ein Essen und die erste Maß Bier oder zwei halbe Maß mit alkoholfre­ien Getränken. Der Einlass startet um 17 Uhr, die Party dauert von 18 Uhr bis Mitternach­t. Danach ist die Theke vor dem Zelt noch bis ein Uhr geöffnet. Der Kartenverk­auf läuft online unter www.klever-oktoberfes­t.de. Das Portal ist noch bis Sonntag, 17. September, geöffnet.

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RP-FOTO: MICHAEL SCHOLTEN Helena Janßen beim Presseterm­in in Kleve.

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