Rheinische Post Emmerich-Rees

Sascha Hubbert wird in Bestzeit Europameis­ter

- VON RENE PUTJUS

Triathlon: Der Hamminkeln­er siegt bei den Titelkämpf­en in den Niederland­en in seiner Altersklas­se in 8:54,03 Stunden.

NIEDERRHEI­N Es gab schon Wettkämpfe, da hatte Sascha Hubbert vom Triathlon Team Rheinberg mehr Lust, ins Wasser zu steigen. Im niederländ­ischen Almere drückte der Regen auf seine Stimmung. „Das Wetter war eine Katastroph­e“, sagt der 26-jährige Hamminkeln­er. Rund neun Stunden später war der Regen kein Thema mehr. Hinter Hubbert lag ein grandioser Triathlon über die Ironman-Distanz (3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren, 42,2 Kilometer Laufen). Er wurde Europameis­ter in der Altersklas­se M25 und knackte in 8:54,03 Stunden erstmals die NeunStunde­n-Marke.

Diese Leistung ist umso höher zu bewerten, weil Hubbert erst zum zweiten Mal in seiner Karriere über die Langdistan­z antrat. Und der Chemietech­niker weist große Defizite im Schwimmen auf. So wählt er auch im Weerwater, einem künstlich angelegten See, die Brusttechn­ik. Das Gros der Rivalen in seiner Altersklas­se kraulte und war dementspre­chend schneller. Hubbert kam nach 1:11,28 Stunden mit mehr als 17 Minuten Rückstand auf den Führenden aus dem Wasser. Das Schwimmen hatte für den 26-Jährigen auch schon schlecht begonnen. Nach wenigen Minuten hatte er seine Schutzbril­le verloren. „Ich war froh, als es endlich aufs Rad ging.“

Der Hamminkeln­er hielt sich auf der Radstrecke an seine Vorgaben und bewältigte die 180 Kilometer in 4:25,55 Stunden. Es war die mit Abstand beste Zeit im Teilnehmer­feld. „Ich war zwar platt, aber mir war klar, dass nun wieder alles offen war.“Passend dazu wurde das Wetter vor dem abschließe­nden Marathon besser.

Hubbert musste nun weils sieben Kilometer lange Runden hinter sich bringen. Eine Strecke, die ihm entgegenka­m. „Kurze Runden mehrmals zu laufen, finde ich besser. Da hat man die ständige Kontrolle übers Feld und muss keine unliebsame­n

sechs je- Überraschu­ngen fürchten.“Während der Triathlet aus Hamminkeln in Roth bei seinem ersten Wettkampf über die Langdistan­z zu schnell angegangen war, hielt er sich in Almere zurück. Zwi

schen Kilometer 20 und 30 gab’s einen kleinen Einbruch. Der war nicht weiter tragisch. Der Vorsprung vor dem ersten Verfolger war groß genug. Hubbert erreichte im schwarz-rot-goldenen Dress der Deutschen Triathlon Union das Ziel als Europameis­ter. In nur 3:08,52 Stunden lief er den Marathon. Er lag am Ende klar vor dem Zweitplatz­ierten Daan Geudens (9:13:07). Bei der Siegerehru­ng wurden die Anstrengun­gen mit einem schmucken Pokal und einer Goldmedail­le belohnt.

Sascha Hubbert wird am 15. Oktober noch einmal in den Niederland­en starten. Dann möchte der Hamminkeln­er beim AmsterdamM­arathon seine überragend­e Saison ausklingen lassen. Profi-Ambitionen hegt der 26-Jährige noch nicht. „Dafür muss sich erstmal im Schwimmen einige Minuten reinholen.“

 ?? FOTO: MARATHON PHOTOS ?? Sascha Hubbert auf dem Weg zum Titel.
FOTO: MARATHON PHOTOS Sascha Hubbert auf dem Weg zum Titel.

Newspapers in German

Newspapers from Germany