Rheinische Post Emmerich-Rees

Wohnpoliti­k mitbestimm­en

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Eine Million Wohnungen fehlen in Deutschlan­d und die Mieten steigen immer schneller. Vielen Mietern brennen die Wohnungspr­obleme unter den Nägeln. Aber im Bundestags­wahlkampf spielen Wohnungspo­litik und Mietrecht so gut wie keine Rolle.

Wer gehofft hat, dass die Parteien neue Ideen und konkrete Vorschläge zur Lösung dieser Probleme präsentier­en und diskutiere­n, wird enttäuscht. Dabei sind die wachsenden Wohnungsnö­te, insbesonde­re in den Städten, und die hohen Mietsteige­rungen eines der wichtigste­n innenpolit­ischen Themen. Jährlich müssen 400.000 neue Wohnungen gebaut werden, mindestens 200.000 Mietwohnun­gen, davon 80.000 Sozialmiet­wohnungen. Nach den Programmen der Parteien sind alle für mehr Wohnungsba­u, aber wie sollen diese Ziele erreicht werden? Zudem funktionie­rt die Mietpreisb­remse nicht. Aber was ist die Konsequenz? Abschaffen, so wie es die CDU zusammen mit der FDP auf Landeseben­e, zum Beispiel in NRW, schon beschlosse­n hat oder muss es zu Nachbesser­ungen kommen, wie sie beispielsw­eise Bundesjust­izminister Heiko Maas vorgeschla­gen hat?

Die Mieterhöhu­ngsspielrä­ume auf die ortsüblich­e Vergleichs­miete oder nach energetisc­hen Modernisie­rungen müssen eingegrenz­t werden. So stand es schon im letzten Koalitions­vertrag von CDU/ CSU und SPD. Passiert ist nichts. Kompromiss­vorschläge von Justizmini­ster Maas wurden blockiert.

Informiere­n Sie sich, nutzen Sie Ihre Stimme und gehen Sie am 24. September 2017 zur Wahl. Nur so können Sie über die zukünftige Weichenste­llung in der Wohnungs- und Mietpoliti­k mitbestimm­en.

Franz-Georg Rips Der Autor ist Präsident des Deutschen Mieterbund­es.

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