„Ikeya-Seki“: Der hellste Komet
Am 18. September 1965 entdeckten zwei japanische Astronomen unabhängig voneinander einen Kometen, der zunächst ganz unscheinbar aussah. Nach den Entdeckern wurde der Himmelskörper Ikeya-Seki genannt. Im Verlauf von weniger als einem Monat sollte der Komet sich zu einer der spektakulärsten Erscheinungen des 20. Jahrhunderts entwickeln. Ikeya-Seki ist ein so genannter Sonnenstreifer, ein Komet, der die Sonne in geringer Entfernung passiert. Die meisten dieser Kometen sind sehr klein, weil sie bei ihrer Reise entlang der Sonne auseinandergerissen werden. Ikeya-Seki hob sich von seinen Verwandten vor allem durch seine Größe ab: Er wurde auf mehrere Kilometer Durchmesser geschätzt. Schon wenige Tage später konnte Ikeya-Seki mit bloßem Auge am Nachthimmel gesehen werden. Einen Monat später war er als heller Komet mit langem Schweif auch am Tage sichtbar. Menschen auf der ganzen Welt konnten den Himmelskörper beobachten. Schließlich stellten die Astronomen fest, dass auch Ikeya-Seki bei der Passage der Sonne in zwei unterschiedlich große Stücke auseinandergebrochen war. Wenn der Komet wiederkehrt, wird er aus zwei Teilen bestehen. Bis dahin ist allerdings noch eine Menge Zeit: Es werden wohl etwa 800 Jahre vergehen, bis die beiden Teile von IkeyaSeki einer nach dem anderen von der Erde aus erneut sichtbar sind.