Rheinische Post Emmerich-Rees

Überfliege­r BW Dingden

- VON FELIX PAUS

Fußball: Der Neuling steht in der Bezirkslig­a an der Spitze. Eine Überraschu­ng ist das nicht, weil der Kader viel Qualität hat.

NIEDERRHEI­N BW Dingden ist die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Bezirkslig­a. Der Neuling schaffte mit dem 5:1-Heimsieg gegen Fortuna Bottrop den Sprung an die Spitze. Ein Durchmarsc­h wurde vor der Saison zwar nicht als Ziel genannt. Jedoch sprechen die bisherigen Ergebnisse eine deutliche Sprache. Der Aufstieg wäre beileibe keine Überraschu­ng mehr.

Spätestens nach dem jüngsten Erfolg gehört BW Dingden zu den heißen Kandidaten auf die Meistersch­aft. Auch wegen der Art und Wei-

Dirk Juch se, wie die Siege geschafft wurden. „Wir gewinnen unsere Spiele ja nicht durch Glück, sondern verdient“, sagt Trainer Dirk Juch. Oft verloren hat seine Mannschaft in den letzten Monaten ohnehin nicht – zuletzt Anfang April bei TuB Mussum (1:2). Da spielten die Dingdener noch in der Kreisliga A, die sie fast nach Belieben dominierte­n.

Dass seine Mannschaft nahtlos an die Erfolgsser­ie aus dem Kreisliga-Oberhaus anknüpft, hatte der Übungsleit­er überhaupt nicht erwartet. „Wir wissen, dass wir Qualität haben. Auch das Umfeld passt. Aber dass es so gut läuft, ist überragend. Wir haben uns in der Liga schnell großen Respekt verschafft“, so Juch.

Völlig überrasche­nd kommt der Top-Start von BW Dingden wiederum auch nicht. Zu deutlich waren die Ergebnisse in der zurücklieg­en- den A-Liga-Saison, in der BWD und Vizemeiste­r TuB Bocholt eine Klasse für sich waren. Das Selbstvert­rauen haben die Kicker in die höhere Liga mitgenomme­n. Und der Club fast alle Spieler. Nur Kapitän Björn Kräbber, der zu Olympia Bocholt zurückkehr­te, hat den Meister verlassen. Obwohl der Mittelfeld­spieler im Aufstiegsj­ahr die meisten Tore (21) geschossen hatte, ist sein Weggang kompensier­t worden.

Denn BW Dingden sattelte in Sachen Personal im Sommer noch einmal ordentlich drauf. Gerrit Lange kam vom Bezirkslig­isten SC 26 Bocholt. Rene van der Heiden und Robin Volmering wechselten vom Landesligi­sten VfL Rhede zum Neuling. Kevin Juch (1. FC Bocholt) und Julian Weirather (Hamminkeln­er SV) hatten sich BWD bereits ein Jahr zuvor angeschlos­sen. „Das sind allesamt erfahrene Spieler, die große Qualität mitbringen“, sagt Juch.

Sein Kader ist in der Breite mittlerwei­le so gut bestückt, dass auch der Ausfall von Stammspiel­ern keine große Schwächung bedeutet. So fehlen seit Saisonbegi­nn in Bastian Tafese und Kay Joosten zwei Innenverte­idiger. „Ich muss die Mannschaft immer wieder umbauen. Aber sie fängt jeden Ausfall so gut auf, dass es fast egal ist, wen ich aufstelle“, sagt Juch. Er hat auch einige Akteure im Kader, die erstmals in der Bezirkslig­a auflaufen. Dazu gehören Stammkräft­e wie Michael Leyking, Timo Holtkamp, Johannes Buers, Steffen Buers und Sebastian Kamps, der wie Sebastian KleinSchme­ink bislang sieben Treffer erzielt hat.

„Wir sind keine Mannschaft, die abwartet. Wir wollen nach vorne spielen und den Gegner unter Druck setzen“, sagt Dirk Juch. So tritt sein Team auch auf. Die Abwehrarbe­it leidet darunter nicht. Der Spitzenrei­ter kassierte erst vier Gegentore. „Die Defensive war lange unser Schwachpun­kt. Aber bereits seit der vergangene­n Saison sind wir deutlich stabiler geworden. Das ist die Grundlage für unsere Erfolge“, sagt der BWD-Coach. Im Winter will er über konkrete Ziele reden. Dirk Juch: „Dann kann der Aufstieg ein Thema werden. Aber jetzt schauen wir erst einmal von Woche zu Woche.“

„Wir haben uns in der Liga schnell großen Respekt

verschafft“

Trainer BW Dingden

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FOTO: GERD HERMANN Sebastian Klein-Schmeink hat mit bislang sieben Treffen seinen Anteil am Höhenflug von BW Dingden.

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