Überflieger BW Dingden
Fußball: Der Neuling steht in der Bezirksliga an der Spitze. Eine Überraschung ist das nicht, weil der Kader viel Qualität hat.
NIEDERRHEIN BW Dingden ist die Mannschaft der Stunde in der Fußball-Bezirksliga. Der Neuling schaffte mit dem 5:1-Heimsieg gegen Fortuna Bottrop den Sprung an die Spitze. Ein Durchmarsch wurde vor der Saison zwar nicht als Ziel genannt. Jedoch sprechen die bisherigen Ergebnisse eine deutliche Sprache. Der Aufstieg wäre beileibe keine Überraschung mehr.
Spätestens nach dem jüngsten Erfolg gehört BW Dingden zu den heißen Kandidaten auf die Meisterschaft. Auch wegen der Art und Wei-
Dirk Juch se, wie die Siege geschafft wurden. „Wir gewinnen unsere Spiele ja nicht durch Glück, sondern verdient“, sagt Trainer Dirk Juch. Oft verloren hat seine Mannschaft in den letzten Monaten ohnehin nicht – zuletzt Anfang April bei TuB Mussum (1:2). Da spielten die Dingdener noch in der Kreisliga A, die sie fast nach Belieben dominierten.
Dass seine Mannschaft nahtlos an die Erfolgsserie aus dem Kreisliga-Oberhaus anknüpft, hatte der Übungsleiter überhaupt nicht erwartet. „Wir wissen, dass wir Qualität haben. Auch das Umfeld passt. Aber dass es so gut läuft, ist überragend. Wir haben uns in der Liga schnell großen Respekt verschafft“, so Juch.
Völlig überraschend kommt der Top-Start von BW Dingden wiederum auch nicht. Zu deutlich waren die Ergebnisse in der zurückliegen- den A-Liga-Saison, in der BWD und Vizemeister TuB Bocholt eine Klasse für sich waren. Das Selbstvertrauen haben die Kicker in die höhere Liga mitgenommen. Und der Club fast alle Spieler. Nur Kapitän Björn Kräbber, der zu Olympia Bocholt zurückkehrte, hat den Meister verlassen. Obwohl der Mittelfeldspieler im Aufstiegsjahr die meisten Tore (21) geschossen hatte, ist sein Weggang kompensiert worden.
Denn BW Dingden sattelte in Sachen Personal im Sommer noch einmal ordentlich drauf. Gerrit Lange kam vom Bezirksligisten SC 26 Bocholt. Rene van der Heiden und Robin Volmering wechselten vom Landesligisten VfL Rhede zum Neuling. Kevin Juch (1. FC Bocholt) und Julian Weirather (Hamminkelner SV) hatten sich BWD bereits ein Jahr zuvor angeschlossen. „Das sind allesamt erfahrene Spieler, die große Qualität mitbringen“, sagt Juch.
Sein Kader ist in der Breite mittlerweile so gut bestückt, dass auch der Ausfall von Stammspielern keine große Schwächung bedeutet. So fehlen seit Saisonbeginn in Bastian Tafese und Kay Joosten zwei Innenverteidiger. „Ich muss die Mannschaft immer wieder umbauen. Aber sie fängt jeden Ausfall so gut auf, dass es fast egal ist, wen ich aufstelle“, sagt Juch. Er hat auch einige Akteure im Kader, die erstmals in der Bezirksliga auflaufen. Dazu gehören Stammkräfte wie Michael Leyking, Timo Holtkamp, Johannes Buers, Steffen Buers und Sebastian Kamps, der wie Sebastian KleinSchmeink bislang sieben Treffer erzielt hat.
„Wir sind keine Mannschaft, die abwartet. Wir wollen nach vorne spielen und den Gegner unter Druck setzen“, sagt Dirk Juch. So tritt sein Team auch auf. Die Abwehrarbeit leidet darunter nicht. Der Spitzenreiter kassierte erst vier Gegentore. „Die Defensive war lange unser Schwachpunkt. Aber bereits seit der vergangenen Saison sind wir deutlich stabiler geworden. Das ist die Grundlage für unsere Erfolge“, sagt der BWD-Coach. Im Winter will er über konkrete Ziele reden. Dirk Juch: „Dann kann der Aufstieg ein Thema werden. Aber jetzt schauen wir erst einmal von Woche zu Woche.“
„Wir haben uns in der Liga schnell großen Respekt
verschafft“
Trainer BW Dingden